Unter Selbstführung wird die Fähigkeit verstanden, sich selbst nach den eigenen Wertvorstellungen und unabhängig von äußeren Umständen zu führen. Man kann das auch als eigenverantwortliches Handeln beschreiben. Beschäftigte übernehmen dabei die Verantwortung nicht nur für Handlungen, sondern auch für die eigenen Gefühle. Ein Thema, das eines der big Points von New Work ist und nicht…
Kategorie: Die AGV-Rechtstipps
Aus den Gerichtssälen
Da sich derzeit der Fun-Faktor bei den Arbeitsgerichten in Grenzen hält, berichte ich Ihnen heute von einem Rechtsstreit, der sich vor einiger Zeit zugetragen hat und mich bis heute schmunzeln lässt. Jeder hat ja etwas, das ihn triggert. Manchmal sind es sogar ganze Personen, die einen so an die emotionalen Grenzen bringen, dass man seinerseits…
Der Weg vom Bett ins Homeoffice ist unfallversichert
Ein Beschäftigter, der auf dem morgendlichen erstmaligen Weg vom Bett ins Homeoffice stürzt, ist nach Auffassung des Bundessozialgerichts durch die gesetzliche Unfallversicherung geschützt. Der Kläger befand sich auf dem Weg zur Arbeitsaufnahme von seinem Schlafzimmer in das eine Etage tiefer gelegene häusliche Büro. Üblicherweise beginnt er dort unmittelbar zu arbeiten, ohne vorher zu frühstücken.…
Online – Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen – ist das erlaubt?
Die online Plattform au-schein.de, die nunmehr als dransay.com firmiert, stellt Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen gegen Entgelt ohne Arztbesuch aus. Dabei kann man als Arbeitnehmer wählen, ob man einfach nur einen Fragebogen ausfüllt und die Dauer der Arbeitsunfähigkeit angibt oder aber eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung mit einem Video-Chat wählen möchte. Das Arbeitsgericht Berlin hat mit Urteil vom 01.04.2021 – 42…
Praxistipp: Internetzuschuss für Arbeitnehmer
Arbeitgeber können ihren Arbeitnehmern einen Internetzuschuss bzw. eine Internetpauschale zahlen. Dies kann unabhängig davon geschehen, ob der Arbeitnehmer im Homeoffice tätig ist oder in Präsenzarbeit. Es wird ferner nicht vorausgesetzt, dass der Internetanschluss überhaupt dienstlich genutzt wird … Die rechtliche Grundlage ist § 40 Absatz 2 Satz 1 Nr. 5 Einkommensteuergesetz (EstG). Die Norm…
FAQ zum aktuellen Stand der Corona Gesetzgebung
Die Änderungen des IfSG sind im Bundesgesetzblatt verkündet worden und traten mit dem 24.11.2021 in Kraft!. Somit gilt die 3G-Regel am Arbeitsplatz: Beschäftigte müssen vor Betreten ihrer Arbeitsstätte nachweisen, dass sie geimpft, genesen oder negativ getestet sind. Ungeimpfte müssen selbst für Testnachweise an allen Arbeitstagen sorgen. Alle weiteren Fragen rund um 3G-Arbeitsplatz, Homeoffice-Pflicht und die…
Dokumentation 3G am Arbeitsplatz
Praxistipp: Dokumentation gemäß § 28b Abs. 3 IfSG Ab dem 24.11.2021 gelten die Neuregelungen des Infektionsschutzgesetzes (IfSG). Arbeitgeber müssen dann den 3G – Status täglich kontrollieren und ihn regelmäßig dokumentieren. Das BMAS hat auf seiner Homepage veröffentlicht: „Es genügt am jeweiligen Kontrolltag den Vor- und Zunamen der Beschäftigten in einer Liste „abzuhaken“, wenn der jeweilige…
Alle geimpft = Maske weg?!
Die Arbeitsschutzregel sieht bezüglich der Maskenpflicht keine ausdrücklichen Differenzierungsregelungen zwischen Geimpften und Ungeimpften vor. Ziel der Arbeitsschutzregel ist, die Gesundheit der Beschäftigten in der Zeit der SARS-CoV-2- Epidemie durch Maßnahmen des Arbeitsschutzes wirkungsvoll zu schützen. Aus dieser Zielformulierung heraus könnte man vertreten, dass die Beschäftigten im Betrieb bereits wirkungsvoll geschützt sind, wenn alle Mitarbeiter geimpft…
Zusatzurlaub für Schwerbehinderte
Ein Mitarbeiter, der unerkannt schwerbehindert ist, kann den über Jahre angesammelten Zusatzurlaub nicht wirksam geltend machen, so das LAG Rheinland – Pfalz (22.04.2021, – 2 Sa 59/20 -). Gemäß § 208 Absatz 1 SGB IX erhalten schwerbehinderte Mitarbeiter einen Zusatzurlaub von 5 Arbeitstagen pro Kalenderjahr on top auf den gesetzlichen Mindesturlaub. Dieses Privileg gilt…
Kündigung einer schwerbehinderten Arbeitnehmerin wegen „Vergiftung des Betriebsklimas“
Das LAG Köln hat ausgeurteilt: „Auch wenn eine Arbeitnehmerin schon über Jahre hinweg mit ihrer negativen Ausstrahlung, ihrer missglückten und teilweise aggressiven Kommunikation und ihrem herrischen Verhalten gegenüber gleichrangigen Kolleginnen und Kollegen das Betriebsklima vergiftet hat oder haben soll, hat die Arbeitgeberin grundsätzlich mildere Mittel, insbesondere das Erfordernis einer Abmahnung, die Kommunikationswerkzeuge der Organisationsentwicklung sowie…