Ein Mix aus Einblicken in Zukunftstechnologie, unternehmerischen Transformationsgeschichten, gutem Essen und spannenden Gesprächen – das ist das Erfolgsrezept des GDV Dinners, einem der Höhepunkte im Veranstaltungskalender des Großhandels- und Dienstleistungsverbandes (GDV). In diesem Jahr ging es um die Trendthemen Blockchain und Sharingeconomy.
Prof. Dr. Ittner hielt die erste von zwei Dinnerspeeches. Er ist Experte für Blockchaintechnologien und leitet das Blockchain Competence Center Mittweida (BCCM). Er machte nicht nur verständlich, was Blockchain-Technologien leisten können, sondern wo es auch Grenzen gibt. „Manch einer neigt zur Haltung, dass Blockchain die neue Antwort auf so ziemlich alles wäre. Dabei ist Blockchain weniger Schweizer Taschenmesser als viel mehr ein Skalpell.“, so der Experte.
Allerdings gäbe es Einsatzbereiche, in denen Blockchain die Kraft habe, ganze Branchen und Geschäftsmodelle grundlegend zu verändern. So könne die Technologie Banking und Versicherungen, aber auch Bearbeitungsnachweise in der Fertigung radikal verändern. Für den Großhandel könnte der Einsatz von Blockchain in der Lieferkette große Änderungen bedeuten, aber auch die Ablöse großer Handelsplattformen sei zugunsten dezentraler Blockchain-Anwendungen aus Prof. Ittners Sicht denkbar.
Den zweiten Impuls des Abends gab der Head of Design and Innovation bei Kurt König Baumaschinen, Marco Ivers. Ivers sitzt mit seinem sechsköpfigen Team in Hamburg und versteht sich dort als Speedboot der Unternehmensgruppe, die sich im Rahmen ihrer Transformation einer anspruchsvollen Mission bis zum Jahr 2030 verschrieben hat.„Wir streben danach, das fortschrittlichste Familienunternehmen als Partner für Bau, Handwerk und Industrie zu werden.“, so formuliert Ivers für das Einbecker Familienunternehmen mit über 360 Angestellten an 11 Standorten, das mit dem Verkauf und Verleih von Baumaschinen erfolgreich geworden ist.
Mit kurts Toolbox hat das Unternehmen auf diesem Weg bereits ein smartes Verleihsystem für Werkzeuge entwickelt, das sich komplett an den Ansprüchen smarter und anspruchsvoller B2C-Nutzer ausrichtet. In einer voll automatisierten Ausleihstation können Nutzer Werkzeuge abholen, die sie vorab in einer App ausgewählt haben – gänzlich ohne Papierkram und Wartezeiten. Mit dieser Blaupause hat das Unternehmen mittlerweile auch seine kompletten B2B-Aktivitäten überarbeitet. „Häufig meint man, im B2B-Segment wäre es ok, wenn Softwareoberflächen und Prozessgestaltung nicht so smart sind, wie wir das als Privatkunden kennen, aber das ist so nicht.“, so Ivers. Um diesem Anspruch gerecht zu werden, beschäftigt das Unternehmen ein 40-köpfiges Team zur Programmierung im Baltikum. „Die Eigentümerfamilie investiert konsequent die Gewinne des Unternehmens in die Transformation; nur so sind solche großen Fortschritte möglich.“, berichtet Ivers, dem man schnell glaubt, dass man im Unternehmen stolz auf die Pionierrolle ist, die man in der Branche einnimmt. „Wer hätte gedacht, dass mal Leute aus den USA in Einbeck anrufen, weil sie unsere Software für eigene Sharingkonzepte nutzen wollen?“
Neben diesen spannenden Impulsen sorgte das Team und die Küche des Monkey Rosé erneut für einen besonderen kulinarischen Rahmen des Events. „Ich freue mich sehr, dass dieses Format wieder so viele spannende Persönlichkeiten zusammengebracht und Diskussionen und Vernetzung ermöglicht hat. So dunkel manche Wolken auch derzeit sind, Abende wie heute machen Lust auf Zukunft und Veränderung.“, fasst der GDV-Vorsitzende Max Richter es zusammen.