Im Gespräch mit... Nicole Kumpis und Rainer Cech

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08.03.2022

Sie haben selbst eine Eintracht Vergangenheit, leiteten die Stiftung, bevor Sie zum DRK wechselten. Nun werden Sie nicht alleinig aus „Fan-Gründen“ das Präsidentinnen-Amt bei den Löwen anstreben – was ist die Motivation, dass Sie sich jetzt dieser Aufgabe stellen?

 

Nicole Kumpis: Ich habe nach meinem beruflichen Wechsel immer signalisiert, dass ich weiterhin Verantwortung innerhalb der Eintracht-Strukturen übernehmen möchte und dafür mit meiner ganzen blau-gelben Leidenschaft zur Verfügung stehe. Mit der Eintracht verbinden mich eine lange Fanzugehörigkeit, meine damalige berufliche Tätigkeit, meine Kenntnisse des Tagesgeschäfts sowohl im Bereich der Fußball-Profis, als auch im Bereich des Vereins und der Stiftung und natürlich die sehr vielen Menschen in und um die Eintracht herum. Das alles sind Beweggründe für mich, um zu sagen, dass ich Präsidentin des BTSV von 1895 werden will.

 

Erzählen Sie uns doch etwas zu Ihrem Team und Ihrem persönlichen Werdegang. Wer sind Sie und wer komplettiert die „neue“ mögliche Führungsriege?

 

Nicole Kumpis: Ja, kurz zu mir: ich bin 1974 in Braunschweig geboren, hier aufgewachsen und habe einen erwachsenen Sohn, der mittlerweile in Bremen lebt. Beruflich bin ich im letzten Jahr im Vorstand des DRK Kreisverband BS-SZ e.V. angekommen. Ich bin dort verantwortlich für über 500 Mitarbeiter und fast 200 Ehrenamtliche in den Bereichen Rettungsdienst, Altenhilfe und -pflege, Kitas und Krippen, Schulkindbetreuung, Jugendarbeit, Beratungsstellen (z.B. Schuldnerberatung), KaufBar, Sozialkaufhaus etc. und natürlich dem Katastrophenschutz und Blutspendebereich. Zur Zeit kommt coronabedingt noch das Impfen dazu. Ich bin seit 2 Jahren Mitglied in der Fanabteilung des BTSVs von 1895 und seit Dezember 2021 erste Vize-Präsidentin.

 

Rainer Cech: Ich bin 56 Jahre alt – also für einen Einträchtler, für den die besten Jahre erst mit 67 beginnen, noch jung – in Braunschweig geboren und hier auch noch nicht weggekommen, verheiratet, wir haben drei, mittlerweile erwachsene Kinder und ich bin seit 2008 Mitglied des Präsidiums des BTSV und als Vizepräsident Finanzen insbesondere für das wirtschaftliche Fundament unseres Vereins verantwortlich. In meinem Hauptberuf bin ich Wirtschaftsprüfer und Steuerberater und auch hier mit einem gewissen Schwerpunkt im Bereich der gemeinnützigen Vereine und Verbände aber auch der mittelständischen Wirtschaft in der Region Braunschweig und darüber hinaus tätig.

 

Nicole Kumpis: Zu uns beiden gesellen sich noch Uwe Fritsch – langjähriges Mitglied im Aufsichtsrat der Eintracht Braunschweig GmbH & Co KGaA und ehemaliger Betriebsratsvorsitzender im VW-Werk Braunschweig. Kay-Uwe Rohn – seit 2019 Vize-Präsident Abteilungen im BTSV und auch Abteilungsleiter der Abteilung Fitness- und Gesundheitssport. Und last but not least Benjamin Kessel, ehemaliger Profi-Fußballer unserer Eintracht und heute tätig als Co-Trainer neben Marc Pfitzner bei unserer U19 im Nachwuchsleistungszentrum.

 

Gib es ein Motto oder eine Vision, die Sie mit Ihrer Kandidatur verbinden?

 

Nicole Kumpis: Unsere gemeinsame Vision ist es, dass wir zusammen mit allen der Eintracht zugewandten Menschen – den Sportlerinnen und Sportlern, Trainerinnen und Trainern, den Fans, den Sponsoren etc. eine Idee von Eintracht entwickeln werden, die die Menschen mitnimmt, die sich den aktuellen Begebenheiten stellt, die sich auf unsere Tradition besinnt und mutig in die Zukunft schaut. Wir haben ein gesundes Fundament, auf dem wir aufbauen werden, ohne bereits bewährt Gutes einzureißen, sondern dieses weiter vorantreiben und ergänzend neue Wege zu implementieren, das sind die Herausforderungen und Aufgaben für uns alle.

 

Können Sie sich noch an ihr erstes Spiel im Stadion erinnern?

 

Nicole Kumpis: An mein erstes Spiel kann ich mich leider nicht erinnern, da war ich leider noch zu jung… Aber ich kann mich an sehr viele „Eintracht-Momente“ erinnern – einer davon ist sogar ein Benny Kessel-Moment: im Oktober 2014, das war die Saison nach dem Bundesliga-Abstieg haben wir zu Hause gegen Greuther Fürth gespielt. Bis zur 72. Minute führte Fürth mit 2:0 und dann war es Benny, der mit einem tollen schnellen Anschlusstreffer, nach dem 2:0, seine persönliche Aufholjagd einläutete. Er erzielte dann in der allerletzten Minute tatsächlich per Kopfball auch noch das 2:2! So wurde für mich aus einer schon angenommenen Niederlage noch ein versöhnlicher Abschluss dieses Aufeinandertreffens und das mit großem Einsatz, Leidenschaft und dem Willen, das Ruder rumzureißen.

 

Rainer Cech: Ich bin so zu sagen ein „spät Berufener“. In meiner Jugendzeit habe ich mich eher mit Kirchenmusik als mit Fußball beschäftigt. Allerdings durfte ich schon Ende der 1970er Jahre mit Walter Schmidt, einem der Leistungsträger unserer Meistermannschaft 1967, der mit meinen Eltern befreundet war, zwei Sommerurlaube am Gardasee verbringen. Ungefähr in dieser Zeit muss ich auch erstmals mit meinem Vater im Stadion gewesen sein. In den 1980er Jahren habe ich dann mehrmals die Sommerferien mit Hennes Jäcker auf Neuwerk verbracht; also die Eintracht-Legenden ziehen sich durch mein Leben! Aber ein besonders magischer Eintracht-Moment, den ich wahrscheinlich mit vielen Einträchtler*innen teile, war der Freistoß-Treffer von Damir Vrancic in Ingolstadt im Mai 2013, der unseren Aufstieg in die Bundesliga besiegelte; der hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt. Wer solche Emotionen einmal miterlebt hat, ist wahrscheinlich auf ewig infiziert!

 

Gab oder gibt es einen Lieblingsspieler im Trikot der Löwen?

 

Rainer Cech: Da gibt und gab es natürlich einige Spieler, die die Eintracht-DNA auf dem Platz in besondere Weise verkörpern bzw. verkörpert haben. Aus unserem aktuellen Kader würde ich Jasmin Fejzic auch als meine persönliche Nummer 1 – auch wenn er eine andere Nummer auf dem Rücken trägt – nennen. Er verkörpert mit seinem Engagement, seiner Einsatzbereitschaft und seiner besonderen Loyalität die Werte unseres Vereins. Außerdem ist meine zweijährige Enkelin schon glühender Jasi-Fan …

 

Nicole Kumpis: Ähnlich, wie bei Rainer gibt es auch bei mir mehrere Spieler in der langen Historie der Eintracht, die für mich persönlich die Eintracht-DNA in sich trugen und tragen. In meiner Jugend war es Joachim Bäse aus der 67er-Mannschaft, ein gebürtiger Braunschweiger, der zu den Rekordspielern der Eintracht gehört. Wenn wir in neuere Zeiten gehen, dann gefällt mir eher ein ganzes Team, als ein Einzelspieler und das war die Aufstiegsmannschaft in die 1 Bundesliga 2013.

 

Welche Sportarten liegen Ihnen besonders am Herzen im Verein?

 

Nicole Kumpis: Mir liegen alle Sportarten in unserem Verein gleichermaßen am Herzen, allerdings gibt es thematische Schwerpunkte aus sportlicher Sicht, die mich bewegen: da ist einmal der Spitzensport in unserem Breitensportverein, der Kinder- und Jugendsport und barrierefreie Möglichkeiten zum Sport treiben und in Bewegung zu kommen.

 

Rainer Cech: Ausgehend von meinen persönlichen sportlichen Ambitionen stehen mir unsere erfolgreichen Leichtathlet*innen – in dieser Abteilung bin ich auch Mitglied-, die Schwimmer*innen und die relativ junge Abteilung Fitness- und Gesundheitssport sehr nahe. Daneben durfte ich sehr intensiv die ersten Schritte beim Zusammenschluss der Spitzenteams im Damen-Basketball aus Wolfenbüttel und Braunschweig begleiten und verfolge daher mit großer Anteilnahme die Entwicklung unseres LionPrides. Nicht zuletzt liegt mir unsere Hockey-Abteilung, mit den in mehreren Altersklassen erfolgreichen Damenteams sehr am Herzen. Die beiden letztgenannten Bereiche bereiten mir allerdings aus finanzieller Sicht oft auch die größten Sorgen, denn anders als im Profifußball gilt hier: Je größer der sportliche Erfolg, desto größer die finanziellen Herausforderungen.

 

Wie würden Sie Ihren Führungsstil beschreiben? Können Sie Ihre vergangenen Erfahrungen auch für das Amt nutzen?

 

Nicole Kumpis: Mein Führungsstil ist geprägt von Kollegialität, ich kommuniziere die getroffenen Entscheidungen, in denen ich mein Team mit einbinde. Es ist eine wesentliche Aufgabe einer Führungsperson, die Werte und Kultur eines Unternehmens zu fördern und mit Leben zu füllen und somit als Vorbild voran zu gehen. Ich sehe mich dabei als Coach und Mentor, schenke Vertrauen als Vorschuss und bin jederzeit an der Entwicklung meiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter interessiert. Eine gesunde Fehlerkultur trägt genauso zum guten Betriebsklima bei, wie ein funktionierender Teamgedanke.

 

Die letzten Jahren waren unruhig, wenn man auf die Löwen schaut – sportlich, aber auch neben dem Platz. Was macht Sie zuversichtlich, dass Sie die unterschiedlichen Strömungen im Verein wieder verbinden können?

 

Nicole Kumpis: Eintracht geht nur gemeinsam. Und alle, die in den letzten Jahren über und mit der Eintracht diskutiert haben, eint der Grundgedanke, dass der BTSV ein toller und unser Verein ist. Wir alle haben die Absicht, diesen Verein voran zu bringen, wenn auch mit unterschiedlichen Ideen und Ansätzen. Dafür, gemeinsam einen zukünftigen Weg zu forcieren und zu begleiten, sind wir als Team angetreten. Wir stehen für einen offenen, transparenten und kommunikativen Dialog auf Augenhöhe jederzeit zur Verfügung. Aber klar ist doch auch, dass bei einer Größe dieses Vereins nie alle der gleichen Meinung sein werden – das zu akzeptieren und trotzdem an einem gemeinsamen Ziel weiterzuarbeiten, ist doch die Aufgabe, die wir annehmen sollten.

 

Wie kann es aus Ihrer Sicht gelingen, dass man Teile der Fans/Mitglieder wieder für einen gemeinsamen Dialog gewinnt? Sicherlich wird es weiterhin große Diskrepanzen in diesem Bereich geben. Vielen gefällt die zunehmende Kommerzialisierung des Sports nicht. Wie nimmt man alle mit und bewahrt Tradition ohne die Moderne zu vergessen?

 

Nicole Kumpis: Wir sind ja bereits über verschiedene Formate mit Fans und unseren Mitgliedern im Dialog und Austausch, diese Wege müssen von beiden Seiten kontinuierlich weiter begangen und ausgebaut werden. Und darüber hinaus müssen wir zu einigen unbequemen Themen auch die kontroverse Diskussion konsequent weiterführen. Daran wächst und formt sich eine gemeinsame Zukunft und wir alle können aus solchen Kommunikationsprozessen lernen. Dabei ist es wichtig, nicht zu vergessen, wo die Eintracht herkommt, aber auch zu schauen, was davon lässt sich gut in die Zukunft mitnehmen und was müssen wir anpacken und modernisieren. Ein gutes Beispiel dafür ist unsere Vereinssatzung, die in einigen Teilbereichen an unsere heutigen Begebenheiten angepasst werden sollte, wie z.B. das Wahlrecht für jüngere Mitglieder.

 

Was ist aus Ihrer Sicht falsch gelaufen – nach den sehr erfolgreichen Jahren unter Torsten Lieberknecht?

 

Rainer Cech: Zunächst nur zur Klarstellung: Ihre Frage nach den erfolgreichen Jahren unter Torsten Lieberknecht adressiert allein den in 2007 auf unsere Tochtergesellschaft, die Eintracht Braunschweig GmbH & Co. KGaA ausgegliederten Bereich des Profifußballs. Der gemeinnützige Sportverein Eintracht Braunschweig mit seinen nunmehr 14 Abteilungen hat sich in den letzten 10 Jahren kontinuierlich positiv entwickelt. Wir konnten unsere Mitgliederzahl auf aktuell rd. 5.600 Mitglieder fast verdoppeln und sind heute der mitgliederstärkste Verein in Braunschweig. Durch die positiven Ergebnisse unserer Tochtergesellschaft ist es uns im Übrigen gelungen, in den Jahren nach der Ausgliederung eine vollständige Tilgung der Vereinsschulden in Höhe von seinerzeit rd. 0,9 Mio. Euro und die Erfüllung der bestehenden Einlageverpflichtungen des Vereins in die Kapitalgesellschaft von seinerzeit rd. 1,2 Mio. Euro zu erreichen. Heute steht der Verein ohne jegliche Schulden da. Ganz im Gegenteil: wir konnten Vermögen aufbauen und stehen heute als Verein sehr gut da!
Aber nun konkret zu Ihrer Frage: Was ist im Profibereich falsch gelaufen? Der größte Fehler war letztlich, dass wir in der letzten Saison 2017/2018 mit Torsten Lieberknecht und trotz des höchsten Etats unserer jüngsten 2.-Liga-Geschichte doch sehr unglücklich in die 3. Liga abgestiegen sind. Der damit verbundene Ausfall von nahezu 50 % unserer Jahreseinnahmen hat eine Abwärtsspirale in Gang gesetzt, die wir aber mittlerweile auffangen und stabilisieren konnten. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass in einem sportlichen Wettbewerb naturgemäß auch das Risiko des Verlierens immer gegeben ist, haben sich die Gremien des Vereins und der Kapitalgesellschaft in der jüngsten Vergangenheit sehr intensiv mit den Ursachen beschäftigt. Entscheidend sind für mich die Antworten, die mit Blick auf die Zukunft daraus abgeleitet worden sind. Die wesentlichen Antworten würde ich aus meiner Sicht wie folgt darstellen: Der Verein hat sich mit der Ausgliederung des Profibereichs in die Kapitalgesellschaft eine professionelle Struktur gegeben. An der Spitze der Kapitalgesellschaft stehen mit der hauptamtlichen Geschäftsführung Personen, heute Wolfram Benz und Peter Vollmann, die etwas vom Fußballgeschäft verstehen und damit in der Lage sind, dieses Geschäft professionell zu führen. Dahinter steht ein Aufsichtsrat, der die Geschäftsführung berät und kontrolliert und ggf. Korrekturen bei Fehlentwicklungen einleitet. Das Präsidium des Vereins führt – gemeinsam mit den Vertretern der Abteilungen im Vereinsvorstand – den gemeinnützigen Verein, bildet darüber hinaus als Vertreter des Alleingesellschafters der Kapitalgesellschaft die Klammer um Verein und Kapitalgesellschaft und sorgt für die Gesamtausrichtung anhand der Werte und Ziele von Eintracht Braunschweig. Auch wenn sich das vielleicht wie selbstverständlich anhört: Diese Strukturen müssen wir ernst nehmen und mit Leben füllen, um unsere Eintracht nachhaltig auf einen guten Weg zu bringen. Hier war das amtierende Präsidium in den letzten Monaten besonders gefordert, und hat das nach meiner Einschätzung auch ganz gut hinbekommen. Wir haben im letzten Sommer einen wirklich hochkarätigen und hervorragenden Aufsichtsrat mit Fachkompetenz aus der Wirtschaft, stellvertretend dafür stehen u.a. Jens-Uwe Freitag (Vorstand der BS-Energy) und Hilde Eckhardt als erfolgreiche Braunschweiger Unternehmerin, Vertretern der Stadtgesellschaft u.a. mit Rüdiger Warnke (ehemaliger Geschäftsführer der Nibelungen Wohnbau) und Fachleuten aus dem Profifußball mit Katja Wittfoth und Torsten Sümnich besetzen können. Sie können mir glauben, das war unter den gegebenen Umständen ein echter Kraftakt. Mit diesem Aufsichtsrat ist es uns gelungen ein Konzept für die laufende und die kommende Spielzeit mit dem Hauptaugenmerk auf die Stabilisierung der sportlichen und wirtschaftlichen Situation zu entwickeln und zu beschließen, um auf dieser Grundlage das Konzept für die langfristige Entwicklung unserer Eintracht aufzubauen. Ich erlebe im Augenblick in vielen Gesprächen u.a. mit unseren Finanzierungspartnern einen großen Zuspruch für diesen Braunschweiger Weg, der auf die Verlässlichkeit der Strukturen und das Mitwirken Vieler in Ihren unterschiedlichen Funktionen setzt und nicht zuletzt die vielen hochqualifizierten und engagierten Mitarbeiter*innen der Eintracht mitnimmt. Der Führungsansatz „Auf jedem Schiff, was dampft und segelt, gibt´s einen, der die Sache regelt“ erscheint mir hingegen nicht als zielführend; zumal die dafür erforderlichen Millionen im Hintergrund wohl fehlen dürften.

 

Mit einem neuen Team spielen die Löwen bisher wieder erfrischend kämpferisch auf, auch wenn gerade die Ergebnisse nicht optimal sind. Was erwarten Sie in diesem Jahr noch von der Mannschaft?

 

Rainer Cech: Ich finde, die Mannschaft hat schon jetzt in vielen Spielen mit viel Leidenschaft, unbändigem Willen und attraktiven Fußball gezeigt, wie wir bei Eintracht Fußball in unserem Stadion sehen wollen. Aber auch der ersehnte Aufstieg in die 2. Bundesliga ist mit Blick auf die aktuelle Tabelle durchaus in Reichweite. Wir streben das an!

 

Langfristig gesehen, wo sehen Sie die Löwen – in welche Liga gehört Blau-Gelb aus Ihrer Sicht?

 

Nicole Kumpis: Kurzfristiges Ziel ist der Aufstieg in die 2. Liga unser Ansatz, um sich dort dann als gestandener Zweitligist zu etablieren und in die 1. Liga zu schnuppern.

 

Rainer Cech: Ich bin da zunächst einmal Realist: Eintracht ist definitiv in der Lage, kurzfristig den Sprung in die 2. Bundesliga zu schaffen. Darunter machen wir es nicht und streben an, immer mal wieder auch im Oberhaus anzuklopfen.

 

Wie bewerten Sie die Corona-Einschränkungen die den Vereinen weiterhin auferlegt werden. Muss es hier nicht langsam konkrete Lösungen geben, da es für viele ohne die Zuschauereinnahmen eng werden wird?

 

Nicole Kumpis: Diese Frage können wir mit den Neuerungen in der Corona-Verordnung beantworten. Unser Heimspiel am 26.02. gegen Duisburg konnten wir bereits mit mehreren tausend Zuschauern durchführen. Und perspektivisch sind ja weitere Lockerungen im März vorgesehen.

 

Eine mögliche Präsidentin Kumpis vertritt natürlich nicht nur die Fußball-Sparte – was sind aus Ihrer Sicht weitere Herausforderungen im Verein, die sich nicht um die erste Herrenmannschaft drehen?

 

Nicole Kumpis: Weitere Herausforderungen im Verein für die nächsten Jahre ist unser Mitgliederwachstum, welches übrigens auch in der Corona-Zeit nicht zum Erliegen gekommen ist. Ganz im Gegenteil: wir sind weiter gewachsen und somit jetzt Braunschweigs mitgliederstärkster Verein. Außerdem der Ausbau der Sportstätten-Infrastruktur, um somit allen Sparten einen reibungslosen Zugang zu Trainingsplätzen und Hallen zu ermöglichen. Zusätzlich die Anpassung unserer Satzung an heutige Gegebenheiten und Anforderungen, wie z.B. das Wahlrecht für jüngere Mitglieder. Stärkung der Verbindung zwischen Ehren- und Hauptamt mit geeigneten Formaten, wie gemeinsame Fortbildungen, gemeinsamen Verantwortungen für Teilbereiche in den Abteilungen und abteilungsübergreifenden Projekten.

 

Abschließend noch die Frage, wenn Sie einen Wunsch für die Eintracht frei hätten – welcher wäre das?

 

Nicole Kumpis: Ich wünsche mir für unsere Eintracht, dass sie weiterhin die Strahlkraft, Stärke, Größe, regionale Verbundenheit und Vielfältigkeit besitzt und erhalten wird, die sie seit fast 127 Jahren auszeichnet.

 

Rainer Cech: … und dass sie ihrem Vereinsnamen „Eintracht“ in jeglicher Hinsicht wieder alle Ehre macht.