Im Spannungsfeld von Digitalisierung, demografischem Wandel und der Art und Weise, wie wir künftig arbeiten und leben wollen, steigen die Unsicherheiten; auch bei der familienexternen Unternehmensnachfolge. Wer hat den Mut, ins kalte Wasser der Selbstständigkeit zu springen, und ist bereit, als Chef in eine bereits bestehende Firma einzusteigen? Was bedeutet das für denjenigen, der sein Lebenswerk an „einen Fremden“ übergibt? Rund 500 Betriebe in unserer Region suchen Nachfolger. Von den zumeist alteingesessenen Familienbetrieben finden aber nur gut die Hälfte eine Lösung in ihren eigenen Reihen. Das Lebenswerk an einen Fremden zu übergeben, ist emotional betrachtet nicht einfach. Daneben gibt es aber auch weitere Gründe, warum sich die Suche immer schwieriger gestaltet. Zurzeit boomt die Wirtschaft und der Arbeitsmarkt ist hart umkämpft. Heute finden die meisten qualifizierten Fach- und Führungskräfte relativ problemlos eine sichere Festanstellung. Oder sie haben bereits einen guten Job mit vielversprechenden Perspektiven. Handwerkliche Qualifikationen, die in der Unternehmensnachfolge häufig gefragt sind, gelten außerdem als nicht mehr besonders attraktiv. Ohnehin zieht es qualifizierte Handwerker häufig in die Industrie. Insgesamt entscheiden sich gerade jüngere Leute heute eher für den Job, bei dem auch die Work-Life-Balance stimmt. Eine hoch engagierte Selbstständigkeit mit Mut zum Risiko und dem Einsatz von Eigenkapital passt eher nicht zu diesem Anspruch. Dabei sprechen schlagkräftige Argumente für eine Nachfolge, vor allem, wenn es sich um attraktive Betriebe handelt. Bevor der Prozess der Firmenübergabe ins Rollen kommt, müssen die Betriebe einige Hürden überwinden. „Häufig reflektieren Unternehmer ihr eigenes Unternehmen nicht selbstkritisch genug“, berichtet Nachfolge-Experte Thomas Kausch von der Allianz für die Region. Für eine realistische Orientierung ist deshalb eine Vorwegeinschätzung sehr hilfreich. Zudem sind viele Unternehmen sehr stark auf den Inhaber zugeschnitten. Dazu kommen oft unrealistische Vorstellungen bezüglich der Verfügbarkeit von Fach- und Führungskräften am Markt. Auch Nachfolgeinteressierte gehen häufig von falschen Voraussetzungen aus. Sie haben oft eine unrealistische Vorstellung von Verdienstmöglichkeiten, vom Kapitaldienst, den sie leisten müssen, um den Kaufpreis zurückzuzahlen, von der Arbeitszeit und dem unternehmerischen Risiko, das sie tragen müssen. Um all diese Hürden zu überwinden, müssen Brücken gebaut werden, damit sich der Prozess der Nachfolge erfolgreich gestaltet. Hier bietet sich ein kompetenter Ansprechpartner, Vermittler und Begleiter an. Für die Allianz für die Region setzt Thomas Kausch gemeinsam mit Kooperationspartnern praxisnahe Angebote zur Unternehmensnachfolge um, stellt Verbindungen her, sorgt für Orientierung und begleitet den gesamten Prozess. Ein wichtiges Tool in diesem Prozess ist der Regionalpool Unternehmensnachfolge.
Regionalpool Unternehmensnachfolge
Der Regionalpool ermöglicht einen schnellen Zugriff auf die Akteure. Er sammelt Selbstständige, die ihren Betrieb abgeben wollen, sowie qualifizierte Nachfolgekandidaten. Auch Netzwerkpartner können Betriebe und Nachfolgeinteressierte einstellen. Darüber hinaus recherchiert Thomas Kausch in der gesamten Region nach Fach- und Führungskräften, führt persönliche Gespräche, und erstellt eigene Profile mit Kennzahlen: „Da vieles über den direkten Kontakt läuft, haben wir im Gegensatz zu automatisierten Börsen eine hohe Qualität der Daten.“ Weil alle Beteiligten viel Wert auf Vertraulichkeit legen, sind die Profile nicht öffentlich zugänglich. Damit das Ganze trotz Anonymität einen Informationswert hat, können sich Interessierte online einen ersten Eindruck durch Kurzlisten mit aussagekräftigen Überschriften zu den Betrieben und Nachfolgeinteressenten verschaffen. Die Kontaktaufnahme ist dann über entsprechende Verweisnummern möglich. Die Allianz für die Region bietet mit dieser Plattform ein kostenfreies Angebot, um Unternehmensführungen und qualifizierte Nachfolgekandidaten miteinander in Kontakt zu bringen. Nach dem Kennenlernen von Strukturen und Voraussetzungen folgen erste Sondierungsgespräche. In der Übergabephase unterstützt die Allianz für die Region gemeinsam mit den Partnern die Beteiligten kontinuierlich und praxisnah.
Link(s): https://www.allianz-fuer-die-region.de/wirtschaftsfoerderung/unternehmensnachfolge/, https://www.youtube.com/watch?v=kVzt41KHyTY
Kontakt: Allianz für die Region GmbH, Thomas Kausch, E-Mail: thomas.kausch@allianz-fuer-die-region.de