Berlin meets Braunschweig feierte Premiere

Nachrichten aus der Region

23.01.2018

Berlin ist nicht nur für Deutschland die Startupmetropole. Weltweit behauptet sich der Standort neben dem Silicon Valley, London, und Paris als Innovationsschmiede mit eigenem Charme. Berlin zieht Gründer an und nährt innovationsfreudige Konzerne bei ihrer digitalen Transformation. Davon können auch junge Innovationszentren lernen. Was liegt da näher, als ein paar Experten aus der Hauptstadt in die Löwenstadt zu locken, um die hiesige Szene weiter zu vernetzen. Auch Florian Bernschneider diskutierte mit… 

Die Location schreit förmlich danach ein weiterer Hotspot der Region Braunschweig-Wolfsburg für die Startup-Szene zu werden. Und genau das hat die Eigentümerfamilie Heß vor, die aus Berlin ihr Unternehmen Gebr. Wichmann betreibt, ein Schreib- und Bürowarenhandel, zu dem eben auch die Wichmannhalle im westlichen Ringgebiet Braunschweigs gehört. Nachdem die Halle in den letzten Jahren immer mal wieder Location für Events und Veranstaltungen war, soll hier in den kommenden Monaten ein Treffpunkt für Gründer entstehen, an dem auch etablierte Mittelständler, große Konzerne und andere Stakeholder ins Gespräch mit den Startups kommen. In Berlin gibt es solche Modelle seit einigen Jahren. Die „Factory“ ist eines der prominentesten Beispiele der Szene von der auch Alex Steffen berichtete. Steffen ist selbst Mitglied der „Factory“ in Berlin und ermutigte die Braunschweiger Teilnehmer sich einen ähnlichen Ort zu schaffen, an dem Kollaboration und Kommunikation im Mittelpunkt stehen. Die Wichmannhalle bietet seiner Meinung nach genau das richtige Setting hierfür. Das sehen auch erste Mieter wie das Braunschweiger Startup Hidden-Games so, die bereits die Räume der Halle nutzen.

Im anschließenden Talk diskutierten, Dr. Nari Kahle (Volkswagen), Felix Draheim (Bunker), Manfred Heß (Gebr. Wichmann) und Florian Bernschneider (AGV) über die Potentiale der Startup Region Braunschweig-Wolfsburg. Bernschneider machte dabei deutlich, dass es im Brückenbau zwischen regionaler Wirtschaft und Startups nicht nur um Räumlichkeiten ginge: „Es geht auch um kulturellen Brückenbau zwischen Startups und Mittelstand. Das Gerede von exponentiellem Wachstum und milliardenschweren Exits ist beispielsweise für Familienunternehmen, die über Generationen am Unternehmenswert gearbeitet haben, häufig befremdlich.“  Der AGV verstehe sich auch in diesme kulturellen Sinne als Vermittler zwischen Startpups und Mittelstand, in dessen Kooperation großer Mehrwert für beide Seiten liegt: „Startups können Innovationsbooster für den Mittelstand sein und etablierte Unternehmen wichtiges Knowhow, Fertigungseinrichtungen und Strukturen für die Gründer bieten – eine Win-win-Situation.“

In den kommenden Wochen sollen nun weitere Gespräche und Events stattfinden, bei denen die Wichmannhalle als Standort für Startupaktivitäten positioniert werden soll. Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa machte in seinem Grußwort deutlich, dass Braunschweig mit dem Gründerquartier und vielen anderen Initiativen in den letzten Jahren erheblich an Fahrt aufgenommen hat. Unternehmen wie GOM und Simtec, die heute etablierte und erfolgreiche Mittelständler sind, seien der beste Beweis, dass es sich lohnt junge Startups zu unterstützen.