160 Besucher zählte der AGV-Datenschutztag in den Räumlichkeiten von ckc am alten Bahnhof in Braunschweig. Das Thema Datenschutz ist aktueller den je, denn der Countdown läuft – ab dem 25. Mai 2018 muss jedes Unternehmen die Vorgaben der Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) und des neuen Bundesdatenschutzgesetzes (BDSG neu) umgesetzt und in den Unternehmensalltag integriert haben.
Drastische Bußgelder
Bei Nichtbeachtung oder Verstößen sieht die neue Rechtslage einen drastisch erhöhten Bußgeldrahmen vor. Im Rahmen des AGV Datenschutztages wurden einzelne Teilaspekte der neuen Verordnung genauer unter die Lupe genommen. Dazu gab es einen Einblick in die Arbeit der Taskforce Cybercrime der Polizei Braunschweig, die generell zeigte, wie wichtig der Datenschutz in Unternehmen ist.
Vor Ort auf dem AGV-Datenschutztag
Besondere Aufmerksamkeit lag auf dem Auftritt von Barbara Thiel, Landesbeauftragte für den Datenschutz. Sie stellte die Datenschutz-Grundverordnung aus Sicht der Aufsichtsbehörden. Zwar machte die Landesdatenschutzbeauftrage Thiel auf dem AGV Datenschutztag deutlich, dass ihre Behörde ab dem 26. Mai zunächst Großunternehmen und Konzerne prüfen wolle und manch Berater die möglichen Bußgelder heißer koche als sie wohl gerade gegen KMUs verhängt würden, doch gleichzeitig zeigte der Datenschutztag: Jeden Tag mehr, den man zur Umsetzung hat, sollte man dringend nutzen. Denn Themen wie der Arbeitnehmerdatenschutz, Auskunftsrechte oder Löschfristen haben es in sich und lassen sich nicht mit der Benennung eines Datenschutzbeauftragten von der Geschäftsführung wegdelegieren.
Weiterhin ging es um das Verzeichnis von Verarbeitungstätigkeiten in Theorie und Praxis, vorgestellt von Axel Vogelsang, Datenschutzbeauftragter, Kämmer Consulting und Angriffe innerhalb eines Unternehmens – IT Sicherheit im Sinne der EUDSGVO. Hier stellte Henning Andreseck, Head of IT & Mobile Solutions bei eves_ consulting GmbH, die Thematik vor.
Um die Beweiserhebung und Beweisverwertung in der EU-DSGVO kümmerte sich Prof. Dr. iur. Kai Litschen, Prodekan Ostfalia, Hochschule für angewandte Wissenschaften, bevor Axel Vogelsang sich mit den Betroffenenrechten und Informationspflichten auseinandersetzte.
Unter dem Titel: Tatort Internet zeigte Mario Krause; KHK, Polizeiinspektion Braunschweig, wie schwer die Ermittlungsarbeit bei Straftaten im Internet ist, wie raffiniert die Täter vorgehen und warum der Faktor Mensch im eigenen Unternehmen die größte Bedrohung für die Sicherheit ist.
Weiterführende Infos zum Download
Hier finden Sie die Powerpoint-Präsentationen unserer Referenten zum download.
Hier finden Sie den NDR-Bericht zum Thema.
Abschließen gibt es die Kurzpapiere der unabhängigen Datenschutzbehörden des Bundes und der Länder (Datenschutzkonferenz – DSK) dienen als erste Orientierung, wie nach Auffassung der DSK die Datenschutz-Grundverordnung (DS-GVO) im praktischen Vollzug angewendet werden sollte. Diese Auffassung steht unter dem Vorbehalt einer zukünftigen – möglicherweise abweichenden – Auslegung durch den Europäischen Datenschutzausschuss.