Fabian Kienbaum, Managing Director und COO, Kienbaum Consultants International, gibt in seinem Beitrag, im Vorfeld der New Work Session von XING und Arbeitgeberverband Braunschweig, Einblicke in die Arbeitswelt der Zukunft.
Die Digitalisierung entpuppt sich als unaufhaltsamer Prozess der jede Branche und jedes einzelne Unternehmen zum Handeln treibt. Die traditionsreiche Personal- und Managementberatung Kienbaum ist da keine Ausnahme. Wir von Kienbaum stehen vor den gleichen Chancen und Risiken wie unsere Kunden und haben in diesem Zuge people- und organisationsbezogene Lösungen zur Begleitung der digitalen Transformation von Firmen erarbeitet, welches heute von Kienbaum selber gelebt wird. Dadurch werden die entwickelten Ansätze und Ideen von Beginn an erprobt und optimiert. Letztendlich haben wir so auch die Möglichkeit die Sicht unserer Kunden nachzuvollziehen, ihre Bedürfnisse zu erkennen und uns selber ebenso danach auszurichten.
Ein Digital-Team als Basis zur Transformation
Ansatz von Kienbaum ist ein in das Unternehmen integriertes cross-funktionales Digital-Team. Dieses Team besteht aus einem dauerhaften Kernteam, das mit höchster Priorität an Digital-Projekten arbeitet und aus den sogenannten Digital Champions aus allen operativen Geschäftsbereichen und Zentralfunktionen, die den größten Teil ihrer Tätigkeit in klassischen Kundenberatungsprojekten oder in Servicefunktionen verbringen. Diese heterogene Zusammensetzung ist essenziell für den Erfolg des Konzepts. Die Mitglieder agieren als vornehmlich virtuelles Team und stehen dabei dauerhaft in Korrespondenz miteinander, zusätzlich treffen sie sich zum regelmäßigen Austausch in Präsenz-Terminen. Das Digital-Team zeichnet sich weiterhin dadurch aus, dass es in Netzwerkstrukturen und hierarchiefrei miteinander arbeitet. Kienbaums Digital-Team verkörpert und lebt New Work und treibt so gemeinsam wichtige digitale Neuerungen voran.
Was können meine Mitarbeiter?
Unternehmen brauchen Klarheit, über welche Digitalkompetenzen ihre Mitarbeiter verfügen – und über welche nicht, welche Weiterbildungs- und Förderbedarfe aufgedeckt werden können und wo digitale Talente schlummern. Ein wirkungsvolles Instrument, um diese Klarheit zu erlangen ist der Digital Readiness Check.
Digital Readiness Check: Mindset, Skillset und Toolset
Der Digital Readiness Check liefert Erkenntnisse über die Digitalkompetenz auf den Ebenen Mindset, Skillset und Toolset und damit Ansatzpunkte für individuelle Entwicklungspotenziale der Mitarbeiter. Der Check basiert auf dem Kienbaum-Modell für Digitalkompetenz und zeigt, wie Unternehmen ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sowie die eigene Organisation fit machen können für den digitalen Wandel. Wesentliche Bestandteile des DRC sind die Dimensionen Mindset, Skillset und Toolset: Unter Mindset versteht Kienbaum, dass Mitarbeiter dem digitalen Wandel sehr unterschiedlich gegenüberstehen können, jedoch ist eine Offenheit, eine Leidenschaft für Neues und eine Veränderungsfähigkeit sowie die Fähigkeit in Netzwerken zusammenzuarbeiten Grundvoraussetzungen, um in digitalen Veränderungsprojekten erfolgreich zu agieren und eigene Kompetenzen mit Blick auf Digitalisierungsthemen zu entwickeln. Mit dem Ansatz Skillset wird verbunden, dass die Fähigkeiten – hier wird in strategische Fähigkeiten und Leadership-Fähigkeiten unterschieden – eines Mitarbeiters und einer Mitarbeiterin essenziell für die gesamte Kompetenz sind. Wichtig ist, dass alle Fähigkeiten, die das Skillset vorsieht, lern- und trainierbar sind. Zum Toolset gehören kreative Methoden und technologische Erfahrung im Umgang mit digitalen Technologien, die notwendig sind zur agilen und erfolgreichen Umsetzung von Digitalprojekten.
Wandel in den Chefetagen: Neue Leadership-Fähigkeiten gefragt
Führen geht heute anders, weil sich die Menschen, die geführt werden, sich durch die Digitalisierung verändert haben. Sie haben andere Ansprüche an ihren Job. Ihr Beruf wird zur Berufung. Er soll sinnstiftend sein mit viel Gestaltungsfreiheit und sie wollen im Team mit interessanten Kolleginnen und Kollegen arbeiten. Sie wollen Teil einer guten Sache sein und suchen sich deshalb einen Arbeitgeber, mit dem sie sich identifizieren können. Mitarbeiter stellen heute solche Ansprüche, da sie durch die zunehmende digitale Welt viel mehr Möglichkeiten gegenüberstehen. Sie sind standort- und unternehmensungebundener und dadurch flexibler in ihrer Arbeitsplatzwahl. Daher müssen sich auch Führungskräfte anpassen. Sie sind heute Coach und Mentor für ihre Mitarbeiter und bewegen sich mit ihnen auf Augenhöhe. Führen heißt die Mitarbeiter zu befähigen und sie mit den richtigen Projekten, Themen und Teams zusammenzubringen sowie Angebote zur Weiterbildung zu schaffen und das alles im neuen Digital-Kontext. Diese Leadership-Version hat das Digital-Team entwickelt und lebt diese und ist damit Vorbild für Kienbaum insgesamt.
Doppelperspektive auf Mensch und Technik
Das Digitale revolutioniert unsere Zeit und fungiert als Triebfeder für die Weiterentwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft. In vielen Bereichen steht am Ende eine Verzahnung von Digitalem und Analogem. Diese Verbindung muss jedoch sehr flexibel immer wieder angepasst werden. Selbstverständlich müssen Geschäftsprozesse und -modelle auf die Digitalisierung eingehen, aber der Mensch und die Zwischenmenschlichkeit werden immer integraler Bestandteil des organisationalen Kontexts bleiben. Die Erlebbarkeit von und Auseinandersetzung mit digitalen Lösungen sind dabei essenziell. Insofern überrascht es nicht, dass sich unter anderem Co-Working Spaces, Design-Thinking-Methoden und transparente Architekturlösungen, die andere Kommunikationsformen ermöglichen, starker Beliebtheit erfreuen. Kommen kompetente und begeisterungsfähige Menschen im richtigen Umfeld zusammen, dient dies dem Wohle und der Innovationskraft der Unternehmung in erheblichem Maße. Daher versucht Kienbaum diese Doppelperspektive auf die menschlichen Facetten und die Kraft der Technologie einnehmen zu können und an ihre Kunden weiterzugeben, um die digitale Transformation gemeinsam zu gestalten.