Die Begriffe demografischer Wandel, Fachkräftemangel und Fachkräftesicherung sind in aller Munde. Es stellt sich allerdings für jedes Unternehmen die individuell zu beantwortende Frage: Wie sollen wir diesen Herausforderungen begegnen? Die Öffnung der niedersächsischen Hochschulen stellt eine neue Möglichkeit für Unternehmen dar, auf den zunehmenden Fachkräftemangel zu reagieren. Die niedersächsischen Hochschulen stehen nicht mehr nur Abiturientinnen und Abiturienten offen, sondern auch Unternehmen und ihren Beschäftigten.
Berufsbegleitend weiterqualifizieren
Ein zentrales Ziel in der Öffnung niedersächsischer Hochschulen ist es, mehr Studienangebote für Berufstätige (mit und ohne Abitur) zu schaffen. Inzwischen lassen sich eine ganze Reihe berufsbegleitender Studiengänge mit Abschluss (Bachelor oder Master) sowie Kurzstudienprogramme mit Zertifikat finden (beispielsweise zum neuesten Stand branchenspezifischer Technologien).
So profitieren Unternehmen
Potenziale fördern: Potenziale von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden gezielt gefördert. Der Mitarbeiter oder die Mitarbeiterin ist nach Abschluss eines Studiums oder einer Weiterbildung flexibler und vielfältiger innerhalb des Unternehmens einsetzbar. Betriebliche Ausbildung stärken: Die betriebliche Ausbildung im Unternehmen wird gestärkt. Ausbildungsinteressierten – auch ohne Abitur – kann nach einigen Jahren Berufstätigkeit eine akademische Qualifizierung in Aussicht gestellt werden. Dieses Angebot ist besonders für junge Menschen interessant, die zunächst berufliche Erfahrungen sammeln möchten. Fachkräfte halten: Fachkräften werden neue Anreize geboten und sie werden durch die Weiterbildungsmaßnahme noch stärker an das Unternehmen und die Region gebunden. Dadurch verbleibt wertvolles Wissen dauerhaft im Betrieb. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hat Betriebe und Beschäftigte befragt und herausgefunden: „Betriebe, die eine Höherqualifizierung ihrer Beschäftigten fördern, ihnen also den Erwerb eines (höheren) Bildungs- oder Ausbildungsabschlusses ermöglichen, indem sie Beschäftigte freistellen oder Kosten übernehmen, haben zufriedenere, engagiertere und mit dem Betrieb stärker verbundene Beschäftigte.“ Theorie und Praxis verbinden: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bringen bereits während einer berufsbegleitenden Weiterbildung die im Studium erworbenen Kenntnisse in den Betrieb ein. Zusätzlich können sie auch betriebliche Fragestellungen im Studium aufgreifen und dort bearbeiten. Innovationen ermöglichen – wettbewerbsfähig bleiben: Durch das Studium wird die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens erhöht. Die Verbindung zu neuesten Erkenntnissen aus der Forschung und qualifizierte Fachkräfte tragen zu einer zukunftsfähigen und positiven wirtschaftlichen Entwicklung bei.
Servicestelle Offene Hochschule Niedersachsen
Seit 2012 wird die Öffnung der Hochschulen für neue Zielgruppen von der Servicestelle Offene Hochschule Niedersachsen gGmbH unterstützt. Getragen und begleitet wird ihre Arbeit von starken Partnerinnen und Partnern wie dem Arbeitgeberverband Region Braunschweig. Zu den Aufgaben der Servicestelle gehört es, bei der Suche nach passenden Bildungsangeboten und den nächsten Anlaufstellen zu unterstützen. Bei Fragen zum Hochschulzugang, zur Anrechnung außerhochschulisch erworbener Qualifikationen und Kompetenzen sowie zur Studienvorbereitung zu beraten. Das landesweite Netzwerk aus Hochschulen, Gewerkschaften, Kammern, Verbänden, Unternehmen und Erwachsenenbildung weiter auszubauen und regionale Netzwerke und Kooperationen vor Ort zu unterstützen. Gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern den berufsbezogenen Weiterbildungsbedarf zu ermitteln und die bedarfsgerechte Ausrichtung von Bildungsangeboten an Hochschulen anzustoßen. Das Informationsangebot über die Öffnung der Hochschulen in Niedersachsen für Unternehmen, Studieninteressierte, Hochschulen und die allgemeine Öffentlichkeit zu verbessern. Fragen rund um die Themen Personalmanagement und Fachkräftesicherung beantworten Ihnen: Ihre Ansprechpartnerin beim AGV Region Braunschweig, Cordula Miosga (Tel: 0531 24210–24), sowie Monika Hartmann-Bischoff, Geschäftsführerin der Servicestelle Offene Hochschule Niedersachsen (Tel.: 0511 367394 13).