Wirtschaftsdezernent Gerold Leppa hat beim 14. Immobilienfrühstück der Braunschweig Zukunft GmbH die Bedeutung gemischter Quartiere betont, die Wohnen, Arbeiten und Freizeit miteinander verbinden. „Gemischte Quartiere sind ein wichtiger Baustein einer zukunftsorientierten Standortentwicklung“, sagte Leppa.
Braunschweig stelle daher mit dem Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) die richtigen Weichen für die Zukunft, so Leppa. Dieser strategische Rahmen sei wichtig, um sich den Herausforderungen einer wachsenden Stadt mit begrenzten Flächen zu stellen. Maßvolle Nachverdichtung, Innenentwicklung und vor allem Revitalisierung seien zentrale Elemente, um Braunschweigs Potenziale bestmöglich zu nutzen. Der Wirtschaftsdezernent lud die Immobilienfachleute dazu ein, sich mit den im Laufe des Jahres zu erwartenden ISEK-Ergebnissen auseinanderzusetzen und ihre Expertise unbedingt bei der abschließenden Beteiligung einzubringen.
„Gemischte Quartiere schaffen Raum“
Im Zuge der Digitalisierung und des Wandels der Arbeitswelt nehme die Zahl wissensbasierter Dienstleistungen seit Jahren zu und werde künftig noch weiter steigen. „Gemischte Quartiere schaffen Raum für neue Arbeitsformen. An einschlägigen Orten im Stadtgebiet sollten zudem Co-Working-Spaces und andere Treffpunkte entstehen, an denen sich etwa IT-Spezialisten, Kreative, Freiberufler und Fachleute aus verschiedensten Tätigkeitsfeldern begegnen und austauschen können“, sagte Leppa.
Zahlreiche Entwicklungen
Als lobenswertes Beispiel für unternehmerische Initiative nannte der Wirtschaftsdezernent den Bau des IT-Campus am Westbahnhof durch die Firma Netzlink. Dieser bietet nicht nur Räume für die eigenen Mitarbeiter, sondern im Rahmen des Campus-Konzepts wurden Räume für andere IT-Unternehmen und mögliche Kooperationspartner gleich mitgedacht. Und das alles nah am Stadtzentrum und bestens angebunden. Leppa ging zudem auf die aktuellen Entwicklungen in der Braunschweiger Innenstadt ein. Der Umbau des City Points, die Weiterentwicklung des Langerfeldt-Hauses, die gerade erfolgte Modernisierung des Media Marktes und die geplante Umgestaltung der Burgpassage zur Burggasse seien positive Impulse für die Einkaufsstadt Braunschweig. „Die Investitionsbereitschaft spricht für die Attraktivität unserer Innenstadt“, so Leppa.
Auf Revitalisierung setze die Stadt auch beim Wohnungsbau. So entstehe im Nördlichen Ringgebiet derzeit ein ganz neuer Stadtteil, der dennoch zentrumsnah und gut an die bestehende Infrastruktur angeschlossen sei.
Gastredner Dietmar Walberg, Geschäftsführer der ARGE-SH Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen, sprach in seinem Vortrag über die wesentlichen Kostentreiber im Wohnungsbau. „Die Bauwerkskosten im Wohnungsbau sind in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Um bezahlbaren Wohnraum schaffen zu können, dürfen unter anderem die staatlichen Anforderungen und Auflagen nicht noch weiter zunehmen“, so Walberg.
Joachim Blätz, Vorstand der Baugenossenschaft Wiederaufbau eG, die in diesem Jahr Partner des Braunschweiger Immobilienfrühstücks war, rief dazu auf, durch einen intensiven Dialog sinnvolle Lösungen für alle Beteiligten zu finden. „Bezahlbares Wohnen erfordert bezahlbares Bauen. In Braunschweig tauschen wir uns in Arbeitsgruppen direkt und frühzeitig miteinander aus. Nur so können wir die Interessen von Stadtplanern, Wohnbauunternehmen und Mietern in Einklang bringen“, so Blätz.