Im Gespräch mit.... Felix Draheim

Nachrichten aus der Region

19.01.2018

Felix Draheim ist Koffeinexperte bei einem namhaften Kola – Hersteller und sagt von sich selbst: „Geld ist nicht meine Motivation. Ich will abends nach Hause kommen und sagen können, ich habe etwas Sinnvolles gemacht und Spaß gehabt an dem Tag. Ich fahre ja nicht los und verkaufe einfach nur Kola. Ich entwickle die gesamte Gastronomie- und Kulturszene der Region mit. Man lernt unfassbar viele interessante Leute kennen. Ich schaffe regelmäßig Mehrwert. Das ist wichtig für mich. Das erfüllt mich.“

 

Der Vorname Felix kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Der Glückliche“ und wenn er über sein Leben und seine Aktivitäten spricht, merkt man, dass der Name passt.

 

Das Netzwerker – Gen

Felix Draheim hat keine abgeschlossene Berufsausbildung und doch mehr Firmen erfolgreich gegründet als manch ein BWLer. Er sagt:“ Die Motivation für einen Job macht 90% des Erfolges aus. Ich will nicht propagieren, dass es gut ist, ein Studium abzubrechen, aber wer weiß, wie er sich seinen Weg baut, kann auch damit sehr erfolgreich sein.“
Er wollte eigentlich in die Forschung gehen und hatte deshalb an der TU Braunschweig drei Jahre lang Bioingenieurwesen studiert. Doch schon früh war ihm das zu wenig kreativ und zu wenig interdisziplinär. Und bei dem Gedanken, später acht bis zehn Stunden im Labor zu stehen, sah er nicht sein Lebensglück. Nach dem ersten Studienjahr gründete er mit seinem besten Freund bereits sein erstes Unternehmen „Monkeyage“. Fast vier Jahre war er dort Geschäftsführer. Diese erste Idee war eine Marke. Er organisierte Partys für Kinder unter 16, um ihnen eine Möglichkeit zum ausgelassenen alkoholfreien Feiern zu bieten. Innerhalb von nur vier Wochen stampften er und sein Freund mit Unterstützung von Wirtschaftsunternehmen der Region und des damaligen Bundestagsabgeordneten und heutigen Hauptgeschäftsführers des AGV, Florian Bernschneider, das Geschäftsmodell aus dem Boden – bis zu 1000 Gäste kamen von 18.00h bis 22.00h pro Veranstaltung.

 

Felix Draheim ist Netzwerker

„Ich habe vor ein paar Jahren eine Beteiligungsgesellschaft gegründet. Ziel war, sich an Unternehmen zu beteiligen. Mal schauen, ob sich das rentiert. Ich bin nicht der klassische Geschäftsführertyp. Es ist für mich mehr ein Hobby. Dadurch bleibt die Motivation sehr hoch. Den Treffpunkt der Gründerszene, das Torhaus Nord, hat er vor zwei Jahren mitinitiiert, ist dort aber nur noch Vorstandsmitglied und nicht mehr operativ tätig. Im Torhaus Nord trifft Kultur auf Wirtschaft, es finden Gründungsfeiern und Gründerfrühstücke statt sowie gelegentlich eine Vernissage. Die KreativRegion ist dort heimisch.

 

Die Motivation des Felix Draheim

„In Deutschland machen wir uns zu sehr vom Geld abhängig. Manche brauchen 40 Jahre lang ein festes Gehalt. Für andere ist Geld eher eine Belastung, weil sie viel Geld verdienen, und deshalb ihren Job nicht wechseln wollen, eigentlich aber total unglücklich sind.“, so Felix Draheim. „Ich möchte, dass es der Region gut geht. Geht es der Region gut, geht es der Gastronomie und den Unternehmen gut. Das harmoniert mit allem was ich tue. Ich hätte bei keinem Unternehmen angefangen, wo ich nicht hinter der Marke stehe.

Begeisterung für Braunschweig

Wer nicht in Braunschweig geboren ist, tue ihm leid, meint er schmunzelnd. Er sei in vielen Städten unterwegs gewesen – Berlin, Hamburg und Mailand hätten ihn fasziniert. Aber nur Braunschweig habe ihn begeistert. Die Stadt habe eine extrem hohe Lebensqualität und extrem kurze Wege, um Dinge zu initiieren. „Es gibt keine andere Stadt, wo man mit einem AGV Hauptgeschäftsführer, einem Wirtschaftsdezernenten und einem Bürgermeister so schnell und so unkompliziert ins Gespräch kommen und Dinge bewegen kann. Die Stadt ist wunderschön“, so Felix Draheim strahlend. Als er nach einem längeren Thailandaufenthalt zurückgekommen sei, habe er es sogar super gefunden, dass hier an roten Ampeln gehalten werde, fügt er lachend hinzu.

 

Der Netzwerker par excellence

Als Netzwerker der Region hat er im Januar gerade Berlin meets Braunschweig in den Wichmann Hallen unterstützt. Henrik Heß hatte die Idee dazu und kurzerhand die Veranstaltung initiiert. Die in Berlin ansässige Inhaberfamilie Heß engagiert sich seit gut einem Jahr enorm in unserer Stadt. Das braunschweiger Team um Nils Fuchs schafft mit dem Umbau der Halle einen enormen Mehrwert. Genau diese Menschen brauchen wir jetzt ergänzt Draheim. Er macht solche Projekte erstaunlicherweise ehrenamtlich. „Ich stoße die Dinge nur an. Ich bringe Menschen zusammen. Ich stelle gern Kontakte her. Ich kenne in jedem Bereich gute Profis. Ich erwarte da keine Gegenleistung für. Ich mache das gern“, sagt er und man merkt ihm an, dass er authentisch ist. Schmunzelnd fügt er hinzu, dass allerdings „seine“ Kola Marke auch auf der Veranstaltung zu genießen gewesen sei. „Ich habe Deutschlandweit ein extrem großes Netzwerk und auch ein riesiges Netzwerk im Ausland. Mit Menschen, die ein ähnliches Mindset haben wie ich, bin ich relativ schnell auf einem Level“, so Felix Draheim. Auf meine Frage, was er denn jemandem raten würde, der von München hierher kommt und sich ein Netzwerk aufbauen will, meint er lachend, der solle ihn anrufen. „Einfach auf die Leute zugehen. Man darf sich selber auch nicht zu ernst nehmen. Wenn ich jemanden treffe, ist es mir wichtig, dass derjenige etwas von mir hat. Das ist auch bei der Zusammenarbeit mit Kunden so. Das funktioniert gut.“, lautet sein Rat.

 

„Das Netzwerken ist der absolute Kern der New Economy. Ökosysteme bilden sich so. Die Amerikaner sind darin führend. In Deutschland verändert sich gerade das Mindset. Mein Job ist es, an den Orten zu arbeiten, an denen ich auch in meiner Freizeit am liebsten bin. Man darf sich alles wünschen, aber nichts erwarten. Wenn in 5 oder 10 Jahren mal ein Unternehmen, an dem ich beteiligt bin, durch die Decke geht, dann kaufe ich mir einen Selbstversorgerhof.“, führt Felix Draheim gut gelaunt aus. Mit wem er gerne mal eine Tasse Kaffee trinken würde: Michèle Obama. Was in den USA passiert mal aus ihrer Perspektive zu hören, würde ihn interessieren.