Die Produkte der Wilhelm Ewe GmbH & Co. KG sind nicht auf den ersten Blick zu sehen. Das 1946 gegründete Unternehmen EWE-Armaturen hat sich auf die Produktion von Hausanschluss-Armaturen und Rohrleitungszubehör spezialisiert. Dann hatte Geschäftsführer Jan-Peter Ewe die Idee, einmal einen anderen Weg zu gehen und die Firma bekannter bei jungen Leuten zu machen – ganz nebenbei landete er mit seinem Video einen Internet-Hit. Im Werbevideo funktioniert der Hauptdarsteller einen EWE Wasserzähler-Schacht zu einem Whirlpool um, bekommt eine Palette Wolters geliefert und hängt später sogar nackt an einem Gabelstapler. Eher ungewöhnliche Bilder, die sich dem geneigten Beobachter da bieten, doch er Erfolg gibt dem Unternehmen recht. Über 200.000 Personen wurden mit dem Video innerhalb kürzester Zeit bei Facebook erreicht, zudem wurde der Clip hundertfach geteilt, Tendenz steigend. Außerdem kamen noch viele tausend Nutzer auf dem Youtube-Kanal des Unternehmens dazu.
Ein eher ungewöhnlicher Clip
Der Film und die Idee kam von der Firma EWE, dennoch ist auch Wolters in dem Clip vertreten. „Als die Kiste Bier im Film „auftauchte“ kam auch die Idee auf, Wolters mit einzubinden. Das Unternehmen ist in den Sozialen Medien deutlich aktiver und wir wollten es über beide Kanäle verwenden“, beschreibt Ewe die Entstehung. So sei das Zusammenspiel der beiden Unternehmen gelungen, die man wohl am ehesten über das Klischee „Bauarbeiter trinken gerne Bier“ verbinden könne.
Film sorgt für Gesprächsstoff
Dass der Clip für Gesprächsstoff sorgt, war den Verantwortlichen beim Braunschweiger Traditionsunternehmen EWE von Beginn an klar. „Unsere Produkte stehen nicht im Fokus junger Menschen und so ist es nicht immer einfach eine Arbeitgebermarke aufzubauen, mit der wir Auszubildende für den Betrieb gewinnen“, erklärte Ewe. Ziel des Clips war es deswegen zunächst Aufmerksamkeit auf das Unternehmen zu lenken. „Wir wollten einfach etwas Neues testen und sehen, ob dieses Medium in unsere Branche sinnvoll ist. Da wir noch nicht wirklich aktiv in den Sozialen Medien sind, war es auch ein Versuch, zu sehen wie dynamisch das Ganze für uns ist. Allerdings haben auf unserem Messestand eigentlich alle herzlich gelacht (ob jung oder alt), als sie den Film gesehen haben. Das war unser eigentliches Ziel, wenigstens ein Lächeln hervorzurufen – also eine positive Reaktion. Sicher sind unsere Produkte nicht total hip, aber vielleicht kann man junge Menschen für das Unternehmen begeistern. In dem Sinne, die wagen auch mal etwas Neues und Ungewöhnliches“, so der Geschäftsführer.
Positive Resonanzen
„Mit dem gezielten Einsatz weiterer Videos und Medien wollen wir die erzeugte Aufmerksamkeit nun nutzen, um Auszubildende und junge Arbeitnehmer für uns zu gewinnen“, erklärt EWE-Marketingleiterin Romy Töpfer die Strategie. So viel Jugendlichkeit sei natürlich nicht jedermanns Sache. „Einige ältere Kollegen waren nicht sofort von dem Clip und Konzept begeistert“, schmunzelt Ewe. In der eigentlichen Zielgruppe habe das Video aber enorm positive Resonanz ausgelöst und ihn darin bestätigt, auch mal mutig etwas zu probieren. „Es bleiben natürlich auch Leute, die mit dem Film wenig anfangen können. Das ist von diesen ehrlich und völlig in Ordnung. Nicht alle mögen alles gleich gerne und das waren auch nicht unsere Erwartungen.
Aber machen Sie sich doch am besten selbst ein Bild: