Der AGV im Gespräch mit: Michael Albrecht

Neues aus den Verbänden

28.10.2018

„Wenn Sie wissen, dass Sie’s könnten, wenn Sie wollten, reicht das.“, sagt schmunzelnd der sympathische Geschäftsführer des Braunschweiger Porschezentrums, Michael Albrecht, zum Thema schnelles Fahren. Ich bin im Luxussegment unterwegs und erfahre, dass der Porsche Taycan (ein Elektroauto mit 500km Reichweite), der Ende nächsten Jahres auf den Markt kommt und von dem es noch kein finales Prospekt gibt, bereits jetzt nahezu ausverkauft ist. Auch autonomes Fahren wird für Porsche kein Problem werden. Selbstbewusst ist man überzeugt: „Das letzte Auto, das gebaut wird, wird ein Porsche sein…“

 

„Der Porschefahrer als Kunde ist wertschätzend, selbstbewusst, liebt Tradition und ist sehr entspannt. Der Porschekunde hat hart gearbeitet und sich dann einen Traum erfüllt.“, so Michael Albrecht. Der Porschefahrer wird selten als Drängler in den Medien aufgeführt. Porsche hat einen positiv belegten Status. Michael Albrecht, hat als Dienstwagen selbstverständlich einen Porsche. Er fährt einen grauen Macan, einen SUV. Ein sportliches Fahrzeug, das zu ihm passt. Er selbst betreibt 2 – 3 mal die Woche Sport: Laufen, Fitness, Mountainbike fahren, Tauchen, Golf spielen, braucht er, um immer wieder neue eigene Grenzen zu erfahren. Sport macht er gern auch gemeinsam mit Mitarbeitern und Kunden. Er ist überhaupt gern im Team unterwegs. Würde man ein Benutzerhandbuch über Michael Albrecht schreiben, müsste darin stehen: Behandle ihn ehrlich und aufrichtig.

 

Was ihn an Porsche fasziniert

Ferdinand Porsche gründete 1930 in Stuttgart ein Ingenieurbüro und legte damit den Grundstein für eine Erfolgsgeschichte. Der erste Sportwagen, der den Namen Porsche trug, der Porsche 356, wurde ab 1950 als Serienmodell gebaut. Der legendäre Porsche 911 kam dann 1964 auf den Markt. Ein schwarzer 911er, Baujahr 1965, befindet sich abfahrbereit hier im Braunschweiger Porschezentrum im Verkaufsraum. Er erfreut auch bei Oldtimertreffen immer wieder viele Menschen. Michael Albrecht ist seit 8 Jahren Geschäftsführer bei Porsche. Er ist gelernter Kfz – Mechaniker, hat sich kontinuierlich hochgearbeitet und war schon für MAN, Chrysler, Daimler und VW tätig. Er ist automobilbegeistert und neugierig auf die Zukunft. An Porsche faszinieren ihn die Perfektion, der Mythos, die Sportlichkeit und die Resonanz der Menschen. „Porsche muss man erfahren. Im wahrsten Sinne des Wortes.“ Die erste Fahrt mit einem Porsche sei für ihn ein Gänsehautmoment gewesen, so Michael Albrecht. Familiär vorbelastet ist er nicht. Sein Vater war Ingenieur zur See. Er selbst wollte früher Hubschrauberpilot werden.

 

Am Standort in Braunschweig sind 29 Mitarbeiter, davon 20% Frauen beschäftigt. Porsche war damals auch der erste Betrieb in Braunschweig, der einem Flüchtling einen Festvertrag angeboten hatte. Dass sich die Wege später trennten, ist manchmal so. Sollte das Thema wieder auf der Agenda stehen, wäre man dem auch erneut aufgeschlossen gegenüber. „Das Luxussegment ist Segen und Fluch zugleich. Die Wertschätzung, die unserer Marke entgegengebracht wird, ist sehr groß – gleichzeitig baut das eine unsichtbare Mauer um unser Firmengelände. Ein Porsche muss aber nicht so teuer sein ….“, so Michael Albrecht. „Porsche ist das wertbeständigste Automobilunternehmen der Welt.“

Was Michael Albrecht für eine Karriere nicht opfern würde

Auswandern ist für ihn gar kein Thema. Deutschland ist für ihn ein absolut schönes Land. Für seine Karriere würde er auf gar keinen Fall seine Familie und seine Freunde opfern. Damit meine er nicht seine Facebook Freunde. Glücklicherweise habe er Richtige, erklärt er lachend. Auf meine Frage, von welchen Prinzipien er sich für den zehnfachen Monatslohn trennen würde, kommt ein spontanes „Von keinem. Mehr Geld macht keinen Sinn, das Vorhandene über Bord zu werfen. Ich wäre dann nicht mehr authentisch. Das wäre nicht mehr ich. Geld ist nicht der elementarste Treiber für mich – die Aufgabe muss mir Spaß machen.“, so Michael Albrecht.

 

Wie er sonst so tickt

Wenn er Entscheidungen trifft, sind diese nicht immer kopfgesteuert. Situativ sind sie auch bauchgesteuert. Menschen und Zukunft beschäftigen ihn neben dem Thema „Porsche“ sehr. In seinem Büro befindet sich ein Bild von einem Porsche mit der einzigen Überschrift „neugierig“ und das trifft es auch für ihn. Man kann mit ihm viel Spaß haben, gute Gespräche führen und hat dabei einen ehrlichen Menschen mit einem ehrlichen Feedback. Zeit hat für ihn noch einen echten Wert und er verbringt sie gern mit seinen Freunden. Und er hofft, dass sein Rat für andere wertvoll ist.

 

Mit wem er gern einen Kaffee trinken würde

Michael Albrecht würde gern mit dem Trend- und Zukunftsforscher, Matthias Horx sowie dem schweizer Betriebswirt und Buchautor, René Egli (Das LOLA – Prinzip oder die Vollkommenheit der Welt) eine Tasse Kaffee trinken und sich zu den Themen austauschen… Er würde gern besprechen, was die Digitalisierung mit Menschen macht und wo die Herausforderungen der Zukunft liegen. Bezogen auf die Automobilbranche wird man beim autonomen Fahren die Kunden vielleicht nur noch alle 3 oder 4 Jahre sehen. Was brauchen die Menschen als Gegenpol zur Digitalisierung?

 

Den Heimweg trete ich mit meinem 11 Jahre alten BMW X3 und Porsche Schokoladentafeln in der Handtasche an – immerhin ein Hauch von Porsche …