Sie wollen keine Lebensmittel mehr verschwenden, den Immobilienmarkt revolutionieren oder Kunst einfacher in deutsche Wohnzimmer bringen: Zehn Teams haben im August im Protohaus in Braunschweig ihre Geschäftsideen vor fachkundigem Publikum auf die Probe gestellt. Sie präsentierten den aktuellen Stand ihrer Konzepte auf dem Business Slam, der Bestandteil des Geschäftsideenwettbewerbs „Idee 2017“ ist.
„Gefragter denn je“
„Wir haben dieses Veranstaltungsformat mit seinen Elementen aus Design Thinking und Open Innovation vor fünf Jahren in den Wettbewerb integriert. Es ist gefragter denn je und zeigt uns wie aktiv und lebendig die regionale Start-up Szene ist. Zudem bietet der Business Slam eine eine Win-win-Situation sowohl für angehende Gründer als auch gestandene Unternehmer“, sagt Maren Leinweber, Leiterin Wettbewerbe im Handlungsfeld Bildung der Allianz für die Region GmbH.
Direkte Hilfe durch den Austausch
Neun Teams nutzten dieses Potenzial für die Präsentation ihrer Geschäftsmodelle. Die innovativen Ideen des Abends kamen aus dem Kultur- und Kreativbereich, aus der Immobilien- und Softwarebranche sowie aus der Lebensmittelindustrie. Über 20 Fachexperten aus unterschiedlichen Branchen lauschten gespannt den Präsentationen und hinterfragten anschließend die Geschäftsmodelle kritisch auf Zukunftsfähigkeit und Marktreife. Mit den Tipps und Anregungen überarbeiten die Teilnehmer ihre Konzepte und haben zudem gelernt, worauf es bei der nächsten Präsentation ankommt. „Hilfreich und bisher oft noch nicht zu Ende gedacht ist die Frage, was das eigene Geschäftsmodell zu etwas Besonderem macht. Und wie man diese Kernbotschaften und den Kundennutzen noch besser herausarbeitet“, sagt Fachexperte Steffen Ducke, der als ehemaliger „Idee“-Teilnehmer vor vier Jahren sein eigenes Unternehmen gründete.
Taugt das was?
Um herauszufinden, ob ihr Geschäftsmodell Zukunftspotenzial hat, haben sich Illa Weiss, Norman Koss und Janis Kesten-Kühne von der Technischen Universität Clausthal zum Business Slam angemeldet. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter wollen Lebensmitteleinzelhändlern mittels Datenanalysen eine präzise Vorschau auf den kommenden Absatz geben und ihre Planung unterstützen. Dafür haben sie vor einigen Wochen bereits ein erstes Feedback im Rahmen eines individuellen Coachings mit Fachexperten erhalten. „Wir sind auf dem richtigen Weg, mussten unser Produkt noch etwas schärfen und daran arbeiten den Kunden stärker mit einzubeziehen. Das haben wir bis heute ansatzweise schon umgesetzt“, sagt Kesten-Kühne.
„Denke neu. Handle mutig“
Unter dem Motto “Denke neu. Handle mutig.” findet der Geschäftsideen-Wettbewerb für Gründungsinteressierte, Studierende und Kreativschaffende der Region Braunschweig-Wolfsburg dieses Jahr zum 12. Mal statt. Noch bis zum 25. September 2017 können Interessierte ihre Geschäftsmodelle einreichen. Eine Jury bestehend aus Vertretern der regionalen Wirtschaft bewertet im Anschluss alle Beiträge, von denen die besten im November prämiert werden. Zu gewinnen gibt es Preise im Gesamtwert von über 15.000 Euro, darüber hinaus die drei Partnerpreise des Bündnisses für Familie Wolfsburg, des InnovationsCampus der Wolfsburg AG und der PierraaDesign Werbeagentur GmbH. Partner des Wettbewerbs sind die Volksbank eG Braunschweig Wolfsburg, die Braunschweig Zukunft GmbH, die Wolfsburg AG und der Gemeinschaftslehrstuhl für Entrepreneurship der TU Braunschweig und der Ostfalia Hochschule. Weitere Informationen unter www.ideenwettbewerb.info und unter facebook.de/idee2017.
Fachexperte Oliver Kern (links) lässt sich von Janis Kesten-Kühne ein Gerät erklären, mit dem Unternehmer konkrete Nachfrageprognosen einsehen können. Mit im Bild: die Teammitglieder Illa Weiss und Norman Koss (Foto: Allianz für die Region GmbH/Susanne Hübner)