Mehr als 350 Teilnehmende waren in der Gebläsehalle in Ilsede dabei.
Wandel als Konstante, Künstliche Intelligenz als Treiber und Resilienz als Schlüsselkompetenz: Der U-Tag 2025 hat am gestrigen Mittwoch, 1. Oktober in der denkmalgeschützten Gebläsehalle Ilsede über 350 Geschäftsführerinnen, Geschäftsführer und Entscheiderinnen und Entscheider der Wirtschaftsregion Braunschweig–Wolfsburg zusammengebracht. Unter dem Leitmotiv „Zukunft.Industrie“ erlebten die Teilnehmenden ein vielseitiges Programm mit hochkarätigen Vorträgen, Diskussionen und intensiven Netzwerkformaten. Die 1904 errichtete Gebläsehalle, einst Teil der Ilseder Hütte, bot als Industriedenkmal eine eindrucksvolle Kulisse – und setzte mit ihrer Geschichte einen markanten Kontrast zu den zukunftsgerichteten Themen des inzwischen zum 18. Mal stattfindenden U-Tages.
Zum Auftakt sprach die ehemalige Siemens-Vorständin und Bestsellerautorin Janina Kugel über die Herausforderungen moderner Führung. „Führung bedeutet heute nicht mehr vorzugeben, sondern zu ermöglichen“, betonte sie. Führungskräfte müssten den Kopf nutzen, um Szenarien zu entwickeln, das Herz, um Menschen zu begeistern, und die Hände, um Ideen umzusetzen. Sie warnte zugleich vor einer wachsenden Entfremdung zwischen Mitarbeitenden und Arbeitgebern: Fast 80 Prozent der Beschäftigten machten nur noch „Dienst nach Vorschrift“, fast die Hälfte denke an einen Jobwechsel. „Das ist ein Weckruf für Unternehmen: Vertrauen, Freiräume und eine Kultur, die Menschen ernst nimmt – das sind heute zentrale Führungsaufgaben“, so Kugel. Neben den Keynotes und Fachvorträgen war es vor allem die wirtschaftspolitische Dimension, die dem Tag Nachdruck verlieh.

Fotos: Ela Walentek (AGV)