Die Veränderungen der Arbeitswelt halten viele Herausforderungen bereit. Den Chef einfach mal selber wählen? Warum nicht, dachte sich der Haufe – umantis – Geschäftsführer, Marc Stoffel.
Angefangen als Praktikant, ist er seit 2013 CEO. Er wurde von seinen Mitarbeitern in den Job gewählt und auch schon dreimal im Amt bestätigt. Im Jahr 2020 waren 250 Mitarbeiter bei der Haufe – umantis AG tätig. Ende letzten Jahres beschloss Marc Stoffel für ein Jahr mit seiner Familie auf Weltreise zu gehen. Danach kehrt er zurück ins Unternehmen und wird sehen, in welcher Funktion er tätig sein wird.
Das Unternehmen umantis ist ein schweizer Unternehmen, das durch Mitbestimmung und Transparenz gekennzeichnet ist. Mittlerweile ist es einer der größten europäischen Anbieter von Talentmanagement – Software.
Die Idee – Wahl von Führungskräften – entstand bei einem Bier in Berlin. Der Firmengründer hatte Marc Stoffel gefragt, ob er CEO werden wolle und dass dies doch auch von den Mitarbeitern getragen werden solle. Zwei Wochen später wurde die Belegschaft gefragt, ob sie das wollte. Nach einer Probezeit wurde er von den Mitarbeitern per Wahl bestätigt. Dann zogen Geschäftsführer Kollegen nach und fragten: „Warum bist Du eigentlich legitimiert und wir nicht?“
Im Rahmen der Führungskräftewahl wurden sogar 20 % abgewählt…
Das Wahlsystem wird jedes Jahr neu entwickelt. „Wir sind Pioniere. Es gibt nicht den einen Wahlprozess.“, so Marc Stoffel. „Bei uns wird immer nur für ein Jahr gewählt. Was braucht das Team für den Zweck für die Zeit an Führung?, ist eine Frage, die wir uns jährlich stellen.“
Seine 3 Thesen:
- Keine Hierarchie ist auch keine Lösung.
- Veränderung muss dreidimensional gedacht werden.
- Rollin ist das neue Rollout
Marc Stoffel hatte in den 15 Jahren Betriebszugehörigkeit 13 verschiedene Jobs.