Julius von Ingelheim, Leiter Regionalstrategie und Standortentwicklung bei der Volkswagen AG, ist neuer Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg. Die IHK-Vollversammlung wählte den 60-Jährigen bei ihrer gestrigen Sitzung zum Nachfolger von Otto F. Wachs, der als Sprecher der Autostadt GmbH ausscheidet und zum 1. September sein Amt als Vizepräsident niedergelegt hat.
„Das Engagement in der IHK bedeutet für mich, mein Wissen, meine Erfahrung und meine Fähigkeiten für die Gemeinschaft einzubringen. Die regionale Wirtschaft braucht eine starke Interessensvertretung. Und ich möchte dafür werben, dass sich mehr – vor allem auch junge Unternehmer – sich dieser Aufgabe stellen“, sagte Julius von Ingelheim. Darüber hinaus gelte sein Engagement im IHK-Präsidium besonders den Themen Digitale Transformation und Fachkräfteakquise. So sei beispielsweise der Wirtschafts- und Wissenschaftscluster Braunschweig-Wolfsburg hinsichtlich Patentanmeldungen und Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf Augenhöhe mit den erfolgreichen süddeutschen Clustern wie München und Stuttgart, wie das Institut der deutschen Wirtschaft gerade wieder festgestellt hätte. Stark verbesserungswürdig sei aber die Außendarstellung dieser Potenziale, um junge Talente nach Niedersachsen zu ziehen. „Hier konkurrieren wir natürlich mit den Metropolen, haben aber alle Chancen in der Hand, mit Bayern und Baden-Württemberg gleichzuziehen“, sagt von Ingelheim.
Der Jurist von Ingelheim ergänzt das jetzt elfköpfige IHK-Präsidium, dessen Aufgabe es ist, wichtige Themen oder erforderliche Beschlüsse für die Vollversammlung inhaltlich vorzubereiten. Die Führungsriege gibt die grundlegende Richtung vor und leitet die IHK im Sinne der Entscheidungen und Vorgaben der Vollversammlung.
Von Ingelheim startete seine berufliche Laufbahn als Justitiar und Vorstandsreferent eines bayerischen Unternehmensverbandes. 1990 wechselte er zur Audi AG. Nach verschiedenen Leitungsfunktionen bei der Audi AG und der Volkswagen AG wurde er 1995 Geschäftsführer der Volkswagen Sachsen GmbH. Ab 1998 leitete er das Generalsekretariat der Audi AG in Ingolstadt. 2001 wechselte er als Vorstandsmitglied zur damaligen Volkswagen BKK nach Wolfsburg. Ab 2005 war er Geschäftsführer bei Volkswagen Autoeuropa s.p.A in Portugal. Von 2010 bis April beziehungsweise Juni 2017 war Julius von Ingelheim Sprecher des Vorstands der Wolfsburg AG und in Personalunion Geschäftsführer der Allianz für die Region GmbH, bevor er die Leitung „Regionalstrategie und Standortentwicklung“ bei der Volkswagen AG übernahm. Außerdem vertritt er die Volkswagen AG im Aufsichtsrat der Metropolregion Hannover Göttingen Braunschweig Wolfsburg GmbH und anderen Landesinstitutionen. Julius von Ingelheim ist verheiratet und Vater von vier Kindern.