China-Handel: Lars Alt im aktuellen Standort38-Magazin

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23.10.2025

Warum der Umgang mit China zur Bewährungsprobe wird:

In der aktuellen Ausgabe des Entscheidermagazins Standort38 bezieht unser Hauptgeschäftsführer Lars Alt Position zur Verflechtung der Region Braunschweig-Wolfsburg mit China.

Die Kernstandpunkte:

  • In einer multipolaren Weltordnung müssen wir es aushalten, dass China Partner, Wettbewerber und systemischer Rivale zugleich ist.
  • China verfolgt seit Jahren das Ziel, technologische und ökonomische Abhängigkeiten für die Durchsetzung von zuvorderst politischen Interessen zu nutzen. Das haben wir viel zu lange laufen lassen. Deshalb ist es richtig, dass die aktuelle China-Strategie der Bundesregierung De-Risking, also die Minderung eigener wirtschaftlicher Risiken, anstrebt. Heute bestehen diese Risiken vor allem im Pharmabereich, bei seltenen Erden sowie bei Photovoltaik-Anlagen.
  • Wir haben in vielen Bereichen nicht mehr die alleinige Technologiehoheit, also heißt Partnerschaft auch dem Wettbewerb Stand zu halten. Unsere Region könnte vor allem von einer Industriepolitik profitieren, die den Ausbau von Produktionen in strategisch wichtigen Bereichen wie Elektrobatterien, Stahl oder Solaranlagen in den Blick nimmt.
  • Der Verlust an Wettbewerbsfähigkeit und ein schwacher Heimatmarkt, die Elektrifizierung des Antriebsstrangs, zunehmender Protektionismus und neue chinesische Konkurrenten machen es der deutschen und regionalen Automobilindustrie schwer. Das Zentrum der globalen Autoindustrie liegt heute in Asien, denn dort werden fast 60 % aller Kraftfahrzeuge gebaut. Vor 20 Jahren war dieser Anteil noch halb so hoch. Wir erleben also zu unseren Lebzeiten tektonische Verschiebungen in der Schlüsselindustrie unserer Region.
  • Gleichzeitig bleibt China ein zentraler Absatzmarkt für deutsche Hersteller. Eines unserer Probleme ist aktuell, dass chinesische OEM den eigenen NEV-Markt dominieren. Hier ist der Marktanteil des regionalen Konzerns – wie bei allen deutschen Herstellern – stark ausbaufähig. Das gute Signal ist aber: In Europa hat VW seine Spitzenposition auch in der Elektromobilität mit 28 Prozent Marktanteil ausgebaut, die Auslieferung von E-Fahrzeugen hat sich hier im ersten Halbjahr 2025 gar fast verdoppelt und der ID.7 ist derzeit das meistverkaufte Elektroauto in Deutschland. Es ist also zu früh für einen Abgesang auf die regionale Autoindustrie.

Die Zeiten von bipolaren Weltordnungen sind Geschichte. Neben China entstehen aktuell weitere Kraftzentren, die sich stark zur Diversifikation eignen.

Wer tiefer einsteigen will: Hier ist der Link zum Artikel von Standort38 (Zugang nur mit Abo).