AGV-Newsletter 08|25 - Personalmanagement in Krisenzeiten

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26.08.2025

Der Einsatz von Eignungsdiagnostiken als unterstützendes Instrument 

 

In diesem Gastbeitrag soll auf die besonderen Herausforderungen des Personalmanagements in Krisenzeiten eingegangen werden. Es werden nachstehend Möglichkeiten diskutiert, wie das Instrument der Eignungsdiagnostik die Personalplanung in solchen Phasen unterstützen kann.

 

1. Minimierung der Kosten von Fehlbesetzung bei der Personalauswahl

In wirtschaftlich angespannten Zeiten, in denen die Kosten von Fehlbesetzungen die Unternehmen besonders hart treffen, ist eine passgenaue Personalauswahl essenziell für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit. Fehlbesetzungen können dabei nicht nur teuer werden, sondern auch zu Problemen in Bezug auf die Teamdynamik und die Produktivität des Unternehmens führen. Der Einsatz von Eignungsdiagnostiken kann dabei helfen, entsprechende Risiken zu minimieren. Eignungsdiagnostiken ermöglichen eine Messung der Persönlichkeitsmerkmale sowie Potenziale von Kandidaten und Kandidatinnen und können als Informationen lieferndes Instrumentarium die subjektive Einstellungsentscheidung unterstützen. Durch standardisierte Verfahren lassen sich Stärken und Schwächen sowie optimale Einsatzgebiete identifizieren und ergänzen den persönlichen Eindruck und die eingereichten Referenzen um weitere, objektiv messbare Faktoren. So können Personalauswahlverfahren optimiert und kostenintensive Nachbesetzungen reduziert werden.

2. Unterstützung der Personalallokation bei Umstrukturierungen

In Krisenzeiten sind Unternehmen häufig dazu gezwungen, Personal abzubauen oder umzustrukturieren. Eignungsdiagnostiken können hierbei helfen, Stärken und Schwächen von Beschäftigten aufzudecken und sie und ihre Talente optimal einzusetzen. Dadurch ist es möglich, auch bisher unentdeckte Talente offenzulegen und Umstrukturierungen zielgerichteter mit vorhandenem Personal durchzuführen. Diese Maßnahmen können Vertrauen in unternehmerische Entscheidungen fördern und die Motivation der Beschäftigten in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit begünstigen. Darüber hinaus erhöhen sie die Chance solche Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Unternehmen zu halten, die Veränderungsprozessen positiv gegenüberstehen. Dies erhöht langfristig die Qualifikationsbreite im Unternehmen und führt in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit zu flexibleren Einsatzmöglichkeiten und damit letztlich zu schnelleren Reaktionszeiten der Organisation auf sich verändernde Markterfordernisse.

3. Zielgerichtete Mitarbeiterbindung und -entwicklung

Eignungsdiagnostik ist nicht nur ein Instrument für die Personalauswahl und -allokation, sondern auch für die individuelle Personalentwicklung. Sind die Beschäftigten optimal nach ihren Stärken im Unternehmen eingesetzt, geht es im nächsten Schritt darum, ihre Potenziale durch maßgeschneiderte Weiterbildungs- und Entwicklungspläne optimal auszuschöpfen und zu fördern. Insbesondere in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten ist hierbei der Kosten-Nutzen-Faktor für das Unternehmen essenziell. Weiterbildungsmaßnahmen, die nicht am Potenzial der Beschäftigen ausgerichtet sind, erhöhen die Kosten, liefern dem Unternehmen aber keinen oder nur geringen Mehrwert und führen im Ergebnis zu einer negativen Kosten-Nutzen-Bewertung. Um dies zu verhindern, kann Eignungsdiagnostik dabei unterstützen, das Potenzial als status-quo offenzulegen und Personalentwicklungsmaßnahmen gezielt danach auszurichten. Dadurch können Fehlinvestitionen in ineffiziente Fortbildungen reduziert und durch spezifische Investitionen in das Humankapital ersetzt werden. Die damit einhergehende Erhöhung der Jobsicherheit kann sich letztlich ebenfalls positiv auf die Motivation der Beschäftigten auswirken und die Stabilität der Organisation insgesamt weiter stärken.

 

Langfristig betrachtet ermöglicht der Einsatz von Eignungsdiagnostiken somit eine zielgerichtete Personalplanung, die Unternehmen widerstandsfähiger gegenüber wirtschaftlichen Schwankungen macht. Durch die systematische Analyse aktueller und zukünftiger Personalbedarfe können Talente besser identifiziert, entwickelt und an die eigene Organisation gebunden werden. Dies unterstützt die Planung von Nachfolgeprozessen, wodurch die Organisation insgesamt resilienter wird. Unternehmen, die auf diese Instrumente setzen, sind langfristig besser gerüstet, um die Herausforderungen in aktuellen Krisenzeiten besser zu meistern und gestärkt daraus hervorzugehen.

Für Fragen zum Thema Eignungsdiagnostik und deren Einsatz zur Unterstützung Ihrer Personalarbeit kontaktieren Sie gern den Autor dieses Artikels, Herrn Dr. Sven Fitz, Geschäftsführer der VOLENTUM Personalberatung.

Dr. Sven Fitz | Volentum | Gastautor