Warum bei Eigentümern von Gewerbeimmobilien Augenmaß gefragt ist:
Mit Inkrafttreten der neuen Ladesäulenverordnung für Gewerbeimmobilien stehen auch Unternehmen vor neuen Herausforderungen – und Chancen. Doch nicht jeder weiß, was nun konkret zu tun ist. Der führende norwegische Ladeinfrastruktur-Anbieter Wattif hat seine Europazentrale in Braunschweig und gibt Orientierung – mit einem klaren Appell an gesunden Menschenverstand statt Aktionismus.
„Wir erleben aktuell beide Extreme“, sagte Jörg Koch-Losekamm, der langjährige Geschäftsführer der Wattif Europe GmbH in einem seiner letzten Interviews in dieser Rolle gegenüber dem AGV. „Die einen schauen erst einmal, was passiert – die anderen werden durch teure Ausbaukonzepte verunsichert, die sie sofort in einen fünfstelligen Bereich bringen.“ Dabei müsse der Einstieg in die neue Ladesäulenpflicht gar nicht überfordern, so Koch-Losekamm, der dem Unternehmen inzwischen als Berater und Anteilseigner zur Seite steht. Sein Rat: „Zuerst eine realistische Bedarfsanalyse durchführen – wer von meinen Mietern oder Kunden plant in den nächsten zwei Jahren ein E-Auto? Kombiniert mit einem Blick auf die Zulassungszahlen in der Region entsteht ein gutes Bild.“
Gerade bei Gewerbeimmobilien lohne es sich, wirtschaftlich zu denken – nicht einfach einen Ladepunkt zu bauen, nur weil es gesetzlich gefordert ist. Vielmehr gehe es um standortgerechte Lösungen, die flexibel mitwachsen können. Wattif berät hier nach eigenen Angaben oft in Richtung Mindestinfrastruktur – aber auch mit Blick auf strategisch wichtige Standorte, an denen das Unternehmen selbst investiert.
„Nicht extra laden – sondern laden, wenn es passt“
Koch-Losekamm macht auch mit einem alten Mythos Schluss: Die vielzitierte „Reichweitenangst“ sei überholt. „Die Ladeinfrastruktur in Deutschland ist deutlich besser als ihr Ruf. Die meisten Ladepunkte werden aktuell nur zu etwa 20 Prozent genutzt.“ Entscheidend sei, das Nutzungsverhalten neu zu denken: „Ich fahre nicht irgendwohin, um zu laden – ich lade dort, wo ich ohnehin bin: beim Arbeiten, beim Einkaufen, beim Sport.“
Auch international zeigt sich ein klarer Trend. Länder wie Norwegen und die Niederlande seien Vorreiter, was Ladeinfrastruktur und Akzeptanz betrifft. Aber auch in Deutschland entwickle sich der Markt dynamisch weiter. Besonders wichtig dabei: Apps und Navigationssysteme erleichtern die Nutzung erheblich – das Ladeerlebnis sei inzwischen deutlich komfortabler geworden.
Neues Kapitel bei Wattif: Doppelspitze übernimmt ab April 2025
Parallel zum Wandel am Markt vollzieht auch Wattif selbst einen personellen Generationswechsel. Ab April 2025 übernehmen Lukas Littmann und Andreas Strand die Geschäftsführung der Wattif Europe GmbH. Beide bringen umfassende Branchenkenntnisse und Innovationsgeist mit. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, den Staffelstab weiterzugeben“, so Koch-Losekamm. „Wir haben eine starke Marktposition aufgebaut, auf der die neue Führung weiter aufbauen kann.“
Das norwegische Unternehmen, das auch in Skandinavien zu den führenden Anbietern zählt, setzt weiterhin auf Wachstum. Besonders im Fokus: flexible Lösungen für Mehrparteien-Immobilien („Destination Charging“) sowie intelligente Flottenmodelle für Unternehmen. Damit soll Ladeinfrastruktur nicht nur zugänglicher, sondern auch wirtschaftlicher und alltagstauglicher werden.
Die Ladesäulenpflicht für Gewerbeimmobilien ist somit keine bürokratische Bürde – sondern eine Einladung, Ladeinfrastruktur sinnvoll und zukunftsorientiert zu denken. Wer dabei klug plant und sich fachlich beraten lässt, kann langfristig profitieren.
Neues Kapitel bei Wattif: Doppelspitze hat im April 2025 übernommen
Parallel zum Wandel am Markt vollzieht auch Wattif selbst einen personellen Generationswechsel. Im April 2025 haben Lukas Littmann und Andreas Strand die Geschäftsführung der Wattif Europe GmbH übernommen. Beide bringen umfassende Branchenkenntnisse und Innovationsgeist mit. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, den Staffelstab weiterzugeben“, so Koch-Losekamm. „Wir haben eine starke Marktposition aufgebaut, auf der die neue Führung weiter aufbauen kann.“
Das norwegische Unternehmen, das auch in Skandinavien zu den führenden Anbietern zählt, setzt weiterhin auf Wachstum. Besonders im Fokus: flexible Lösungen für Mehrparteien-Immobilien („Destination Charging“) sowie intelligente Flottenmodelle für Unternehmen. Damit soll Ladeinfrastruktur nicht nur zugänglicher, sondern auch wirtschaftlicher und alltagstauglicher werden.