„Gen Z ist keine Herausforderung – sondern eine Chance.“
Zu Gast in der Talk-Arena der Braunschweiger Zeitung diskutierte AGV-Hauptgeschäftsführer Lars Alt kürzlich mit Kerstin Kuechler-Kakoschke (Agentur für Arbeit Braunschweig-Goslar), Peter Schürmann (Partnerschaft für Lehrstellen), Sören Meier (DGB Jugend) sowie zahlreichen jungen Menschen im Publikum über ein Thema, das uns alle betrifft: Arbeit im Wandel!
In der Runde machte Lars Alt deutlich:
Auf dem Arbeitsmarkt und im Bereich New Work hat sich deutlich mehr bewegt als in der Gesetzgebung. Die aktuellen Arbeitszeitgesetze passen längst nicht mehr in eine Zeit des mobilen Arbeitens, in eine moderne Rollenverteilung von Eltern und in eine Lebensrealität, in der Work & Life zunehmend ineinandergreifen. Gesetz und Realität müssten deutlich enger miteinander verzahnt werden.
Auch zur 4-Tage-Woche fand Alt klare Worte: Pauschalurteile helfen nicht weiter. Unterschiedliche Branchen bringen unterschiedliche Anforderungen mit sich – und damit auch unterschiedliche Arbeitsmodelle. Vielfalt statt Ideologie sollte die Debatte prägen.
Ein zentrales Thema des Abends war die Perspektive junger Menschen, insbesondere der Generation Z. Der typische Influencer stehe nicht für eine gesamte Alterskohorte, betonte Alt. Junge Menschen setzen schlicht andere Prioritäten: Sinn, Flexibilität und Entwicklung stehen bei vielen im Vordergrund – eine Chance für Unternehmen, ihre Kultur weiterzuentwickeln und attraktiver zu gestalten. Gleichzeitig gilt: Arbeit bleibt Arbeit. Verantwortung, Zuverlässigkeit und Leistungsbereitschaft gehören weiterhin dazu. Eine ausgewogene Work-Life-Balance dürfe nicht bedeuten, dass die Arbeit zur Nebensache werde.
Alt verwies zudem auf eine widersprüchliche Entwicklung: Während die Zahl der Erwerbstätigen ein Rekordhoch erreicht, sinken die durchschnittlichen Arbeitsstunden je Beschäftigten seit Jahren. Gleichzeitig bleibt Beschäftigten aufgrund hoher Sozialbeiträge im internationalen Vergleich besonders wenig vom erwirtschafteten Einkommen. Gleicher Lohn bei weniger Arbeitszeit wird daher in vielen Branchen ein unerreichbarer Traum bleiben – insbesondere vor dem Hintergrund schwindender Wettbewerbsfähigkeit.