Die Sehnsucht nach Einzigartigkeit: Kundenbedürfnisse im High-End-Automarkt
Wer die Halle von „Exklusive Fahrzeuge“ in Braunschweig betritt, taucht ein in eine Welt voller Präzision und Wertschätzung. Ein leichter Geruch von Benzin liegt in der Luft. Exklusive Fahrzeugmodelle treffen hier auf konzentrierte Ruhe – und auf die souveräne Gelassenheit eines Mannes, der sein Handwerk beherrscht: Michael Albrecht ist Gründer des exklusiven Luxusauto-Services, den es in dieser Form in der Region kein zweites Mal gibt.
Seit vier Jahren existiert das Unternehmen, seit einem Jahr am Standort Braunschweig, ganz in der Nähe des Porsche Zentrums – dem legendären Sportwagenbauer, bei dem ein Teil seiner Laufbahn als Geschäftsmann begann. Zwei weitere Personen arbeiten für sein Unternehmen, doch der Leistungsumfang gleicht dem großer Händlerstrukturen: internationale Fahrzeugvermittlung, diskrete Einlagerung, persönliche Beratung, europäische Marktanalysen und ein Serviceanspruch, der weit über klassische Aufgaben eines Autohauses hinausgeht.
Kein Händler – sondern Interessenvertreter des Kunden
„Wir sind bewusst keine Händler“, sagt Albrecht gleich zu Beginn. Dieser Satz beschreibt das gesamte Geschäftsmodell. Während Händler günstig einkaufen, um teurer zu verkaufen, übernimmt Wertvoll den Gesamtprozess für die erlesene Kundschaft: Von der Präsentation über die Preisfindung und europaweite Vermarktung bis zur Abwicklung – mit dem Ziel, den bestmöglichen Preis zu erzielen. „Ein Händler kauft für sich, wir kaufen und verkaufen für den Kunden“, fasst er zusammen. Transparenz gehört zur Philosophie: keine versteckten Kosten, kein Feilschen, kein Druck.
Viele Kunden kommen mit einem Wunsch, oft mit dem eines Einzelstücks – ein älterer Porsche auf Mallorca, ein seltener Aston Martin oder ein Wohnmobil für über eine Million Euro. Solche Aufträge nennt Albrecht „sportliche Aufgaben“. Das Team recherchiert europaweit, zieht externe Experten hinzu und prüft Fahrzeuge vor Ort. „Menschen haben heute keine Zeit, tagelang zu reisen und Autos zu besichtigen. Aber wer das nicht macht, kann schnell Tausende Euro verlieren.“ So wird Wertvoll zum persönlichen Kurator für automobile Träume und zu einem Sicherheitsnetz für alle, die Wert auf Qualität, Diskretion und professionelle Begleitung legen.
Der dritte Baustein des Unternehmens ist der Storage-Service. Hier werden Fahrzeuge nicht einfach abgestellt, sondern betreut: gepflegt, bewegt, vollgetankt und jederzeit startklar. „Viele sagen uns: Ich habe nicht mal Zeit für mein Hobby“, erzählt Albrecht. So entsteht ein Premium-Service, der Sportwagen und Oldtimer zu rundum betreuten Präzisionsobjekten macht.
Vertrauen als wertvollster Rohstoff
Trotz seiner Karriere bei Porsche und Ferrari versteht sich Michael Albrecht nicht als klassischer Autofan. „Ich kenne keine PS-Zahlen aus dem Kopf. Meine Leidenschaft gilt nicht der Maschine – sondern dem, was sie in Menschen auslöst.“ Autos seien emotionale Belohnungen, Ausdruck von Fleiß und Persönlichkeit. Seine persönliche Wunschgarage wäre entsprechend pragmatisch und emotional zugleich: ein 997 GTS Cabrio, ein geländegängiges Reisefahrzeug und ein Macan für den Alltag.
Wenn er über Vertrauen spricht, wird er besonders deutlich. Der Markt sei schwieriger geworden: manipulierte Fahrzeuge, Falschangaben, Lockangebote. „Wenn ich heute als Privatmann ein Auto verkaufen müsste, würde ich sagen: Vorsicht an der Bahnsteigkante.“ Kunden verlassen sich daher auf Wertvoll – und manchmal gehört dazu auch, von einem Kauf abzuraten. „Als Händler hätte ich es verkauft. Aber wir vertreten nicht uns, sondern den Kunden.“ Wer diese Ehrlichkeit erlebt, kommt wieder – manchmal erst Jahre später, dafür mit noch größerem Vertrauen.
Zur Elektromobilität hat Albrecht eine klare Meinung: Elektroautos seien perfekt, aber Perfektion sei selten emotional. „Wenn du dich belohnen willst, willst du etwas Besonderes. Etwas, das riecht, klingt, vibriert.“ Exklusive Sport- und Liebhaberfahrzeuge würden daher ihren Wert behalten – wie die Schallplatte, die längst ihre Renaissance erlebt hat.
Der Mut, es einfach zu tun
Auf die Frage nach Stolpersteinen auf dem Weg zum eigenen Unternehmen antwortet er knapp: „Der einzige große Stein war, es zu machen.“ Mit Anfang 50 den sicheren Karriereweg gegen die Selbstständigkeit einzutauschen, sei der schwierigste Schritt gewesen. Danach seien nur noch „Steinchen“ gefolgt. „Wenn du überzeugt bist, musst du es machen.“
Die Zukunft des Unternehmens sieht er klar vor sich. Wertvoll wird wachsen, eine größere Halle wird bereits gesucht, das europäische Netzwerk soll weiter ausgebaut werden – denn viele Fahrzeuge erzielen im Ausland höhere Preise. „Wenn wir für den Kunden das Maximum herausholen wollen, müssen wir über Grenzen hinaus denken.“ Die Vision ist ein europäisch agierendes Dienstleistungsunternehmen, das Luxusfahrzeuge kuratiert, verwaltet und vermittelt – mit dem Menschen als Mittelpunkt.
Am Ende bleibt der Eindruck eines Unternehmens, das mehr tut, als Autos zu verkaufen oder zu verwalten. Wertvoll verkauft Werte: Vertrauen, Transparenz, Exklusivität, Sicherheit und Zeit. „Meine Leidenschaft ist der Mensch. Ich verstehe, was Menschen wollen.“ In einer schnelleren, digitaleren Welt schafft das Unternehmen eine selten gewordene Verbindung zwischen Mensch und Maschine – eine Verbindung, die bleibt.